Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) fordert in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die ZEIT“ die Einführung verbindlicher Nachwuchsquoten in Parteien und Regierung. Die politische Marginalisierung junger Menschen und ihrer Interessen soll gestoppt und eine verstärkte Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen ermöglicht werden. „Alt und Jung müssen ihr Wissen und ihre Ideen gleichermaßen einbringen können“, schreiben die Botschafter Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer im Artikel. „Das ist in Deutschland aber nicht der Fall. (…) in der politischen Sphäre existiert eine gläserne Altersdecke.“
 
Junge Menschen sind in vielen gesellschaftlichen Bereichen stark unterrepräsentiert. So sind nur 4,9 Prozent der Bundestagsabgeordneten unter 35 Jahre alt (31 von 631), obwohl ihr Bevölkerungsanteil bei gut einem Drittel liegt. Die Altersgruppe der 45-65-Jährigen stellt mit 418 Mitgliedern hingegen 66 Prozent aller Abgeordneten, aber nur knapp ein Drittel der Bevölkerung. Im Schnitt bestimmten also die +45 Jährigen die politische Ausrichtung und Debatten in Politik und Gesellschaft.
 
Durch Jugend- bzw. Nachwuchsquoten sollten bei der Listenaufstellung der Parteien zwanzig Prozent der aussichtsreichen Plätze mit Personen unter 35 Jahren besetzt werden. Ebenfalls im Regierungskabinett soll nach dem SRzG Vorschlag diese Quote gelten. Damit wären heute drei der 16 Bundeskabinettsmitglieder unter 35 Jahren.
 
Das würde die Gesellschaft im Ganzen besser auf die Zukunft vorbereiten , die Interessen aller Generationen berücksichtigen und besonders jungen Menschen wieder Vertrauen in die Politik gewinnen lassen, erläutern die Stiftungsvertreter.

 
Inhaltliche Expertise zu Jugendquoten wurde Im Rahmen des 4. Demografie-Preises der SRzG von Nachwuchswissen­schaftler/innen entwickelt. Die prämierten Arbeiten finden Sie hier.