Die Pandemie der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) hat die Welt in Aufruhr versetzt, die jeweiligen Gegenmaßnahmen haben Bereiche des öffentlichen Lebens gelähmt. Neben der medizinischen Dimension (Zahl der Erkrankten und Toten) sind kommende Generationen auch in einer wirtschaftlichen Dimension (Einbruch der Konjunktur) und einer Dimension der finanziellen Nachhaltigkeit (rasant gewachsene Staatsverschuldung) betroffen. Die präventive Vermeidung dieser kumulierten Schäden sollte das Ziel politischer Entscheidungen sein. Wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist eine neue Impfstrategie, die den Fokus auf eine ganzheitliche Abwendung von Schäden auch auf nachrückende Generationen legt.

Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen hat zwei wesentliche Aspekte identifiziert, die die erfolgreiche Bekämpfung von Infektionskrankheiten hemmt: Die mangelnde Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie die mangelnde Impfbereitschaft der deutschen Bevölkerung.

Wenn wir aus dem Jahr 2100 auf das Jahr 2020 zurückblicken, dann könnte unsere Gegenwart als das Jahr angesehen werden, in dem die Menschheit sich endlich aufraffte, nach dem erfolgreichen Modell der Pockenausrottung noch weitere Infektionskrankheiten (z.B. Typhus, Polio, Masern oder Röteln) weltweit zu eliminieren. Auch bei nicht-beseitigbaren Infektionskrankheiten dürfte, wenn wir jetzt einen Bewusstseinswandel erreichen, künftig mehr getan werden. Werden Impfstoffe künftig als „Gemeingüter“ verstanden, so wird dies die Zahl der jährlichen Grippetoten auf Jahre hinaus senken. Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen setzt sich daher für eine staatliche Förderung für prophylaktische Impfstoffforschung ein, denn Impfstoffe müssen künftig als „global public goods“ behandelt werden, für deren Entwicklung und Produktion primär Staaten geradestehen. Ein weiterer Ansatz ist es, die Impfbereitschaft innerhalb der Bevölkerung, gerade in den Industrieländern, zu erhöhen. Hier hat jedes einzelne Mitglied der heutigen Generation eine solidarische Aufgabe gegenüber kommenden Generationen, die man sich bewusst machen und gegen Eigeninteressen abwägen sollte. Zu verantwortungsvollem epidemiologischem Einzelverhalten gehört, dass man entwickelte Vakzine auch nutzt und sich – öfter als bisher auch im Erwachsenenalter – impfen lässt.

 

Unsere Positionen

1. Auflage, Stand Oktober 2020

2. Auflage, Stand April 2021 (bisher nur auf Englisch verfügbar)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pressemitteilung (14.04.2021, aktualisiert am 24.04.2021): Mangelnde Impfbereitschaft der Generation 60+ muss dazu führen, dass Jüngere schneller Zugang zu AstraZeneca bekommen

Generell ist die Reihenfolge, wer sich zuerst impfen lassen kann, zwar ursprünglich richtig gewesen, durch die neuen Ereignisse aber überholt. Die Priorisierung sollte so angepasst werden, dass das AstraZeneca Vakzin für alle Altersgruppen gleichermaßen zugänglich gemacht wird. Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung.

 

Pressemitteilung (20.04.2021, aktualisiert am 30.04.2021): Schulöffnungen jetzt – mit der richtigen Pflichtteststrategie für alle Schüler*innen

Die SRzG spricht sich für Tests vor Antritt des Schulwegs durch die Eltern bzw. mit deren Hilfestellung aus. Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung.

 

Eltern-Aktion zur Schulöffnung „Selbsttest für mein Kind vor Schulbesuch – sichere(re) Schule für alle“

Sehr geehrte Elternbeiräte, sehr geehrte Eltern,

wir bitten Sie, sich an der Elterninitiative „Selbsttest für mein Kind vor Schulbesuch – sichere(re) Schule für alle“ zu beteiligen.

Der Hintergrund: Die Schulen wurden in allen Bundesländern im März sukzessive wieder geöffnet. Dies sollte durch eine gute Teststrategie begleitet werden – vielerorts gibt es hier Nachholbedarf. Seit es Laientests (Bürgertests) gibt, können Eltern in einer neuen Art und Weise bei der Bekämpfung der Corona-Ansteckungen in Schulen mitmachen. Eltern können zusammen mit ihren Kindern morgens nach dem Aufstehen einen Selbsttest machen, den es bei Supermärkten oder Drogerien zu kaufen gibt. Dieses Testergebnis sieht nur jede*r Einzelne. Es ist selbstverständlich, dass Eltern ihr Kind nicht zur Schule schicken würden, wenn der Test Infektiosität anzeigen würde. Ziel der neuen Initiative „Selbsttest für mein Kind vor Schulbesuch – sichere(re) Schule für alle“ ist, dass jedes Kind morgens vor Antritt des Schulwegs einen Test macht, an jedem Tag, an dem es Präsenzunterricht hat. Gemeinsam haben wir durch kollektives Handeln die Chance, die Infektionsweitergabe „wegzutesten“ und unsere eigene Schule zu einem infektionsfreien Ort zu machen.

1) Schauen Sie sich dieses Video der Stadt Berlin an. Es zeigt, wie das Konzept der „Schüler*innen-Selbsttests vor Antritt des Schulwegs“ funktioniert.

2) Richten Sie eine Seite ein, auf der die Eltern Ihrer Schule dokumentieren können, dass sie bei der Aktion mitmachen. Das kann eine schulinterne Seite sein, oder auch z.B. bei einer Petitionsplattform wie Change.org.

3) Schreiben Sie die Eltern über den von Ihnen verwalteten Elternverteiler an, wenn Sie Elternvertreter*in sind.

4) Handeln Sie jetzt. Jeder Tag zählt. Wir können schneller sein als das Virus.

Mehr Infos: Weitere Hintergrundinformationen finden sie hier. Zur Petitionsseite gelangen Sie hier.

 

Aufruf Gemeingut „Impfen“

Die SRzG hat zusammen mit 18 Wissenschaftler*innen einen Aufruf veröffentlicht.