Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) und die in London ansässige Intergenerational Foundation (IF) loben gemeinsam im zweijährigen Turnus den Generationengerechtigkeits-Preis aus, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Er wurde durch die Stiftung Apfelbaum angeregt und wird durch sie finanziert.

Der Generationengerechtigkeits-Preis 2022 beschäftigt sich mit dem Thema

„Existenzielle und unbekannte Risiken für zukünftige Generationen“

 

Unter existenziellen Risiken versteht man alle potenziellen Gefahren, die die Menschheit zerstören oder sie ihres Potenzials berauben könnten. Dafür muss die Menschheit nicht aussterben, es würde schon reichen, wenn sie einen unumkehrbaren Kollaps ihrer Zivilisation erleiden würde, oder wenn sie nicht mehr frei über ihr eigenes Schicksal verfügen könnte. Solche Risiken können sowohl menschlichen, als auch natürlichen Ursprungs sein – sie können uns auch heute noch unbekannt sein.

Was den Umgang mit existenziellen bzw. jetzt noch unbekannten Risiken besonders schwer macht, ist, dass wir noch keine Erfahrungen mit ihnen sammeln konnten. Wir haben das Gefühl, dass existenzielle Risiken nie oder jedenfalls nicht in unserer Lebensspanne eintreten werden.

Wie mit diesen (und anderen) Risiken in der Gegenwart und für die Zukunft umgegangen wird, ist eine zentrale Frage für die Menschheit. Darüber herrschte Einigkeit unter den vielen Nachwuchswissenschaftler:innen, die sich am Generationengerechtigkeits-Preis 2022 beteiligt hatten. Die eingesandten Forschungsarbeiten und Artikel waren dann von der sechsköpfigen Jury im Doppelblindverfahren bewertet worden. Die Jury hat fünf wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftler:innen ausgezeichnet:

1.Preis
Marina Moreno – Does Longtermism Depend on Questionable Forms of Aggregation?

2. Preis 
Christoph Herrler – How to Cope with Nightmares: Menschenrechte und existenzielle Risiken für zukünftige Generationen

3. Preis 
Johannes Kattan – Extinction risks and resilience: A perspective on current existential risks research with nuclear war as an exemplary threat

4. Preis
Dominik Koesling und Claudia Bozzaro – The post-antibiotic era: an existential threat for humanity

5. Preis
Augustine Ugar Akah – Existential and Unknown Risks for Future Generations: Trends and analysis

Die mit dem Generationengerechtigkeits-Preis 2022 gekürten Arbeiten zeigen, wie komplex – vor allem menschengemachte – existenzielle Bedrohungen und Risiken sind. Die Autorenschaft macht klar: es kann nicht auf morgen verschoben werden, diese Bedrohungen zu bekämpfen. Existenzielle Risiken müssen verhindert werden.

Kurzversionen und „Erklärvideos“ der Sieger-Arbeiten, erstellt von den Autor:innen selbst, sind auf den Instagram und Twitter-Seiten der SRzG sowie dem Blog, den InstagramTwitter und LinkedIn-Seiten der IF zu finden.

Die vollständigen Arbeiten werden in den nächsten beiden Ausgaben der von der SRzG und der IF gemeinsam herausgegebenen Zeitschrift Intergenerational Justice Review veröffentlicht .