Fidschi gehört zu den Ländern, die unter dem Klimawandelt besonders zu leiden haben. Das sensible Ökosystem der Inseln wird durch den steigenden Meeresspiegel, veränderte Niederschlagsmengen und Sturmfluten bedroht. Seit 1993 stieg der Pazifik-Spiegel hier pro Jahr um durchschnittlich sechs Millimeter und damit um fast 15 Zentimeter mehr als im weltweiten Mittel. Wenn nichts getan wird, wird das Wasser zum Ende des Jahrhunderts vermutlich 1,40 Meter höher stehen.
Im November 2017 fand die 23. Weltklimakonferenz statt, bei der die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 weiter verhandelt wurde. Den Vorsitz hatte der Inselstaat Fidschi, die Konferenz fand am Sitz des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention in Bonn, Deutschland, statt. Für viele Fidschianer ging es bei der Konferenz darum, dass die Sorgen der Einwohner der pazifischen Inseln ernst genommen werden.

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Wie der Klimawandel das Leben und den Alltag in Fidschi und in Deutschland prägt, davon haben sich bei einem deutsch-fidschianischen Jugendaustausch die jungen Umweltaktivist*innen selbst ein Bild machen können. Ziel der Maßnahme war es, den Austausch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bezüglich Klimaschutzmaßnahmen über Ländergrenzen hinweg zu fördern. Je 15 junge Engagierte aus Deutschland und Fidschi trafen auf Fidschi und in Deutschland Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Sie lernten über die Risiken, die Verwundbarkeit (Vulnerabilität) und über Anpassungsmaßnahmen in den jeweiligen Ländern. Als Höhepunkt und Abschluss des Austauschs nahmen die Jugendlichen gemeinsam an der Klimakonferenz in Bonn teil und traten für konsequenteren Klimaschutz ein. Der Austausch weckte medial deutschlandweit Aufmerksamkeit für den Klimawandel und seine Bedeutungen für Staaten wie Fidschi. Der Austausch wurde von der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, der Klimadelegation des Jugendbündnisses Zukunftsenergie und dem Project Survival Pacific Youth aus Fidschi organisiert und durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanziert.

Für die Menschen auf Fidschi und in vielen anderen Regionen der Welt bedeutet Klimawandel den Kampf ums Überleben und um die Heimat: Der steigende Meeresspiegel überflutet Dörfer und Felder und gefährdet die Existenzgrundlage und die Ernährung der Bevölkerung. Als weltweit erstes Dorf wurden die Bewohner des fidschianischen Vunidogoloa 2012 wegen des Klimawandels umgesiedelt. Die Ozeane, die eine wichtige Rolle bei der Klimaregulierung spielen, erwärmen sich und der Lebensraum für Fische und andere Meerestiere und –Pflanzen ändert sich dramatisch. Die steigenden Temperaturen der Meere führen auch zu spürbaren Auswirkungen an Land, denn wärme Meere bringen häufig Wetterextreme wie Wirbelstürme mit sich. Im Februar 2016 verwüstete der tropische Zyklon Winston große Teile der Republik Fidschi. Es war der stärkste Zyklon, der je über den Inselstaat gezogen ist. Die ökonomischen Schäden werden auf mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar geschätzt – rund ein Drittel des jährlichen Bruttoinlandproduktes.

 

 

Auszeichnung

 

Der deutsch-fidschianische Jugendaustausch wird mit dem Energy Globe Award 2018 in der Kategorie „National Winner Germany“ ausgezeichnet.

 

 

Projektblog des Jugendaustauschs

http://gerfiji17.klimadelegation.de/das-projekt/

 

Auswahl von Medienreaktionen

Deutschlandfunk Nova (18.10.2017): Fidschi-Inseln vor der Uno-Klimakonferenz
Fiji Times Online (29.10.2017): Youths ready for Bonn
Cicero (10.11.2017): Klimawandel. Wenn dein Dorf im Meer versinkt
Main-Echo (13.11.2017): Die Anwältin untergehender Inseln
Main-Post (15.11.2017): Würzburgerin kämpft auf Fidschi gegen den Klimawandel
Vorwärts (28.11.2017): Cop23: Für den Inselstaat Fidschi geht es um das Überleben