Am 06.11.2019 will der Landtag eine Neugestaltung seiner eigenen Altersver­sorgung beschließen und auf Vorschlag von Grünen, CDU und SPD einem Ver­sorgungswerk beitreten. Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) traf sich daher am Dienstag, 22.10. zu einem Gespräch mit dem Parla­mentarischen Geschäftsführer der SPD, Reinhold Gall, MdL.

In dem Gespräch bezeichnete Herr Gall den Beitritt Baden-Württembergs zum Versorgungswerk lediglich als „Umweg“ auf dem Weg zu einem solidarischen Rentenversicherungssystem. Das langfristige Ziel, dass auch Abgeordnete in das Solidarsystem einbezahlen, bleibe bestehen. Hier sei allerdings der Bun­destag gefragt, die politischen Weichen zu stellen, und durch eine Mehrheit den nötigen politischen Druck auf die Länder zu erzeugen. Der baden-würt­tembergische Beitritt zum Versorgungswerk komme in der Zwischenzeit vor allem denjenigen Abgeordneten zu Gute, die hoffen, in der nächsten Legisla­turperiode wiedergewählt zu werden.

„Die geplante Neuregelung ist kein Umweg, sondern ein Rückschritt auf dem Weg zu einem solidarischen Rentenversicherungssystem, in das Abgeordnete sowie ausnahmslos alle Bürger*innen einzahlen sollen – wie es u.a. die Grünen und die SPD auf Bundesebene fordern“, so Maria Lenk, Sprecherin der SRzG und Mitglied der Jungen Rentenkommission. „Das baden-württembergische Modell hat Vorbildcharakter, denn in diesem Modell können Parlamentarier*innen freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen“, so Lenk weiter. Die SRzG fordert daher die Abgeordneten auf, das System des Eigenvorsorgebeitrags beizubehalten.

Die SRzG unterstützt eine diesbezügliche Online-Petition (http://chng.it/ZLrRD7mRKZ) von Prof. Jörg Tremmel, der Mitglied der Expertenkommission war. Auch Mitglieder des Bürgerforums haben dort bereits unterschrieben.