In den kommenden zwei Wochen findet im polnischen Katowice die Weltklimakonferenz statt. Wir haben hier zusammengefasst, worum es dort eigentlich geht und was die COP mit zukünftigen Generationen zu tun hat.

 

Was ist die COP24?

COP steht für „Conference of the Parties“, zu deutsch Vertragsstaatenkonferenz. Die COP ist das höchste Entscheidungsgremium der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel (United Nations Framework Convention on Climate Change, kurz UNFCCC). Die UNFCCC ist ein internationales Übereinkommen, in dem sich alle Industrieländer dazu verpflichtet haben, ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren. Dieses Abkommen wurde 1992 verabschiedet und bis heute von 197 Staaten unterzeichnet und ratifiziert. Die Vertretungen all dieser 197 Staaten kommen auf der COP zusammen.

Jedes Jahr seit dem Inkrafttreten des Vertrags im Jahr 1994 findet eine solche COP statt, um zu diskutieren, wie es weitergehen soll, und da es bisher 23 COPs gab, wird es in diesem Jahr die 24. oder „COP 24“ sein. Sie wird im polnischen Katowice stattfinden.
Genau genommen handelt es sich bei dem Klimagipfel um drei Konferenzen unter einem Dach, aber mit unterschiedlicher Zusammensetzung. Zum einen kommen die Vertretungen der  Staaten zusammen, die die UN-Klimarahmenkonvention unterzeichnet und ratifiziert haben. Seit 2005 findet gleichzeitig aber auch das Treffen der Unterzeichner des Kyoto-Protokolls (CMP – Conference of the Parties serving as the meeting of the Parties to the Kyoto Protocol) sowie des Pariser Abkommens (CMA – Conference of the Parties serving as the Meeting of the Parties to the Paris Agreement) statt.

Auf der COP werden sich knapp 30.000 Teilnehmer versammeln, darunter Staats- und Regierungschefs, Expert*innen, Aktivist*innen, Kreativen, Vertreter*innen des Privatwirtschaft und der lokalen Gemeinschaft, um an einem gemeinsamen Aktionsplan zur Umsetzung der Verpflichtungen zu arbeiten, die vor drei Jahren im Pariser Abkommen eingegangen wurden.

 

Wieso die COP das Leben zukünftiger Generationen prägen wird

Der menschengemachte Klimawandel, oder besser gesagt, die Klimakrise bringt unsere Erde an ihr Limit. Gletscher schmelzen, Böden verdorren, Meere versauern und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten werden vom Aussterben bedroht. Auch auf uns Menschen, die wir die Klimakrise ausgelöst haben, hat die Klimakrise einen direkten Einfluss, denn durch sie sind unsere Lebensgrundlagen bedroht. Schon jetzt sind Millionen von Menschen auf der Welt von den Folgen des Klimawandels betroffen. Gelingt es nicht, die Treibhausgas-Emissionen in den nächsten Jahren weltweit zu senken und zu stoppen, ändert sich das Klima – mit unumkehrbaren Folgen, die das Leben unserer Nachkommen auf der Erde noch über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende lang beeinflussen werden. Das Zeitfenster für Handeln schließt sich. Schnell. Und die Klimaschutzmaßnahmen? Sie kommen trotzdessen höchstens zögerlich voran.
Ab nächster Woche werden die Vereinten Nationen während der zweiwöchigen Klimakonferenz kritische Verhandlungen darüber aufnehmen, wie das Problem gemeinsam und dringend angegangen werden kann.

 

Worum es bei der COP24 geht

Dazu müssen wir zunächst ein paar Jahre zurückblicken, nämlich in das Jahr 2015. Damals wurde während der COP in Paris ein Stück Geschichte geschrieben. Im Dezember 2015 einigten sich erstmals 195 Länder auf ein allgemeines, rechtsverbindliches und weltweites Klimaschutzübereinkommen – das Pariser Klimaabkommen (Paris Agreement). Das Klimaabkommen umfasst einen globalen Aktionsplan, der dem Klimawandel entgegenwirken soll, indem die Erderwärmung auf 1,5 °C, auf jeden Fall aber deutlich unter 2 °C begrenzt werden soll. (Damit ist die Erwärmung seit dem Beginn des industriellen Zeitalters gemeint.)

Das Pariser Klimaabkommen war ein historischer Meilenstein, erstmals sind nun alle Staaten dazu verpflichtet, Emissionen zu senken. Jeder Staat bestimmt seine eigenen nationalen Klimaschutzziele – also den Maßnahmenkatalog zur Erreichung des 1,5 °C-Ziels – selbst. Das Abkommen verpflichtet die Regierungen allerdings dazu, alle fünf Jahre neue Ziele vorzulegen. Und die müssen deutlich ambitionierter als die vorherigen sein. Mit der Ratifizierung des Vertrags sind die Staaten völkerrechtlich verpflichtet, Maßnahmen zur Erreichung der Ziele zu ergreifen.
Ein weiterer wichtiger Teil des Abkommens ist die Unterstützung ärmerer Länder bei der Anpassung an den Klimawandel und bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sowie gerade für die verwundbaren ärmsten Länder auch die Unterstützung im Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel.

So weit so gut. Seither wurde auf den Folgekonferenzen verhandelt, wie genau das Pariser Abkommen ausgestaltet werden soll, also wie die Detailregeln des Pariser Klimaabkommens lauten sollen. Dafür wurden Textvorschläge erarbeitet, konkretisiert und gekürzt, sodass ein sogenanntes Regelbuch entstanden ist. Dieses Regelbuch soll bei der COP24 durch die Minister*innen der Staaten beschlossen werden. Es ist Grundvoraussetzung dafür, dass das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden kann. Mit den derzeitigen nationalen Klimazielen würde die Welt auf eine Erwärmung von 3 °C zusteuern. Das wäre für zukünftige Generationen fatal. Daher soll die COP24 den Startschuss dafür geben, dass die einzelnen Staaten für sich ehrgezigere Klimaschutzbeiträge festlegen.

 

Begleiten Sie unsere Delegierten während der COP – auf Facebook und Instagram!

Die Erwartungen an die COP24 sind hoch, der Druck durch zahlreiche neu veröffentlichte Klimastudien groß.
Die SRzG wird mit einer jungen Delegation an der COP24 teilnehmen. Dafür arbeiten wir wie schon in den vergangenen Jahren mit der Klimadelegation des Jugendbündnis Zukunftsenergie zusammen. Gemeinsam werden wir die Verhandlungen auf der COP24 verfolgen und Side-Events zu zentralen Zukunfts- und Jugendthemen organisieren, mit denen wir Diskussionsimpulse für die Verhandlungen geben werden.

Sie können unsere 12 Delegierten während der gesamten COP begleiten. Folgen Sie uns dazu einfach auf Facebook und Instagram!

 

 

Übrigens: Deutschland hat seine für das Jahr 2020 zugesagten Klimaziele bereits aufgegeben und wird ohne einen konkreten Plan für den Kohleausstieg an der COP teilnehmen, der jedoch für eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen unumgänglich ist.

 

Mehr Informationen

Klima und zukünftige Generationen
SRzG bei den Vereinten Nationen