Gemeinsam mit einer Reihe renommierter Wissenschaftler*innen hat die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) einen Aufruf gestartet, der eine neue, präventive Impfstrategie fordert.

Impfstoffe sollten künftig als Gemeingüter behandelt werden. Die Politik muss gewährleisten, dass sie der gesamten Bevölkerung unentgeltlich und barrierefrei zur Verfügung stehen. Dies fordern die Erstunterzeichner Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel (Universität Tübingen, Leiter der SRzG-AG „Seuchen und Generationengerechtigkeit“), Prof. Dr. Thomas von Lengerke (Medizinische Hochschule Hannover) und Prof. Dr. Wolfram Henn (Universität des Saarlandes) sowie die 15 weiteren Unterzeichner*innen, zu denen unter anderem der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Stefan Fleßa (Universität Greifswald), der Zukunftsforscher Prof. Dr. Rolf Kreibich (Freie Universität Berlin) sowie der Philosoph Prof. Dr. Vittorio Hösle (University of Notre Dame Indiana, USA) gehören. Weiterhin fordern die Wissenschaftler*innen, dass die positive Kosten-Nutzen-Relation von Impfungen durch professionelle und transparente Kommunikation aller relevanten Akteure zu einer gesellschaftlich geteilten Überzeugung und damit Grundlage für eine entsprechende soziale Norm werden soll.

Der Aufruf soll der Forderung nach einer Berücksichtigung der Perspektive nachrückender Generationen in der Bekämpfung von Pandemien Nachdruck verleihen. Die SRzG tritt dafür ein, dass heutige und kommende Generationen sowohl vor den direkten Schäden von Infektionskrankheiten als auch vor den Kollateralschäden, die Maßnahmen wie Lockdowns mit sich bringen, geschützt werden. Vor allem die heute jungen Menschen leiden unter dem aktuellen Lockdown – sie haben ihre Jobs verloren, sie mussten ihre Pläne in einer entscheidenden Lebensphase auf Eis legen. Und kommende Generationen werden die rasant steigende Staatsverschuldung abzahlen müssen, die Lockdowns generell mit sich bringen.

Vor kurzem veröffentlichte die SRzG ein umfassendes Positionspapier mit dem Titel „Seuchen und Generationengerechtigkeit. Globale Impfstrategien gegen Infektionskrankheiten“.

Weitere Informationen und Anfragen an die Unterzeichner*innen des Aufrufs richten Sie bitte an: Christopher Isensee, kontakt@srzg.de, Tel. +49 (0)711/28052777