Der deutsche Staat erwirtschaftet Milliardenüberschüsse. ZEIT ONLINE hat Unternehmer, Aktivisten und andere gefragt: Was sollen wir mit dem Geld machen? Die ZEIT befragte Stimmen aus der Gesellschaft – darunter auch Katharina Nocun von der Stiftung Generationengerechtigkeit. Ihre Antwort:

„In kaum einem Land Europas ist die berufliche Zukunft der Kinder derart abhängig vom sozialen Status der Eltern wie in Deutschland. Das liegt auch daran, dass den Schulen die Mittel fehlen. In überfüllten Klassen können Lehrer von individueller Förderung nur träumen.

Wenn Universitäten nicht die Mittel haben um neue Technologien zu nutzen, verschenken wir Potenzial. Die viel gelobte Chancengerechtigkeit bleibt eine hohle Phrase ohne freien Zugang zu guter Bildung. Derzeit herrscht an vielen deutschen Schulen und Universitäten Investitionsstau. Dabei sind gerade Investitionen in Bildung Investitionen in unsere Zukunft. Nicht nur für die Jungen: Bei den Fortbildungsmöglichkeiten im Alter ist ebenfalls noch viel Luft nach oben. Wie wichtig gute Bildung ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Als meine Eltern damals von Polen nach Deutschland kamen, bekamen sie einen Intensivsprachkurs beim Goethe-Institut in einer Kleingruppe. Dafür bin ich bis heute dankbar. Bildung öffnet viele Türen, unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht. Deshalb ist das die beste Investition für die Zukunft unserer Demokratie.“