Am Ende des Klimagipfels tanzte der COP-Präsident auf dem Tisch und die Delegierten feierten, als hätten sie das Allheilmittel für die Klimakrise gefunden. Wir, die jungen Menschen, schütteln den Kopf. Für junge und zukünftige Generationen gibt das Ergebnis des UN-Klimagipfels (COP24) nur wenig Anlass zur Freude. Das in Katowice verabschiedete Regelbuch ist nicht ambitioniert genug, um die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen ausreichend zu sichern.
Jugenddelegierte der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) waren vor Ort und verfolgten die Verhandlungen um das Pariser Regelwerk. Sie verlassen die Klimakonferenz mit gemischten Gefühlen.
Begrüßenswert ist, dass sich die Staatengemeinschaft drei Jahre nach Verabschiedung des Pariser Abkommens auf ein Regelbuch für dessen Umsetzung einigen konnte. „Jetzt kommt es darauf an, dass alle Länder ihre nationalen Bemühungen um Emissionsreduktionen deutlich erhöhen, um die auf uns zurollende Klimakatastrophe abzuwenden“, erinnert Sprecherin Anna Braam. „Uns bleiben laut dem aktuellen IPCC-Sonderbericht nur noch zwölf Jahre bis es kein Zurück mehr gibt. Doch auch nach Katowice fehlen noch wichtige Puzzleteile, die im kommenden Jahr ergänzt werden müssen, zum Beispiel in punkto Klimafinanzierungen“, fügt sie hinzu.
Der Fakt, dass die Staaten den IPCC-Sonderbericht und das 1,5 Grad-Ziel lediglich „zur Kenntnis genommen“ haben, ist laut Pia Jorks (junge Delegierte der SRzG) gleich einer Absage an junge und zukünftige Generationen zu werten. Jorks sagt weiter: „Gerade für nachrückende Generationen ist das ein Schlag ins Gesicht, denn es bedeutet genau so viel wie: ‚Eure Zukunft ist uns egal‘.“
Wie wenig die Interessen zukünftiger Generationen im Tauziehen um nationale Interessen ins Gewicht fallen, zeigt der aufmerksame Blick in das verabschiedete Regelwerk. Darin fehlen die Schlagwörter Jugend, Generationengerechtigkeit und zukünftige Generationen gänzlich. Die Staatsvertreter*innen haben demnach ihre kurzfristige Denkweise immer noch nicht abgelegt. Dabei sind es vor allem junge Menschen die weltweit für engagierten Klimaschutz demonstrieren.
Der Einbezug der oben genannten Worte in das Regelbuch wäre ein Zeichen gewesen, dass Politiker*innen endlich den Stimmen junger Menschen Gehör schenken und die Bedürfnisse der Hauptbetroffenen des Klimawandels, nämlich zukünftiger Generationen, beachten.