Die Ergebnisse der Europawahlen haben eindrucksvoll gezeigt: die Parteien müssen die Jungen endlich ernst nehmen. Während bei der Bundestagswahl die Jüngeren und die Älteren ein ähnliches Wahlergebnis erzielt haben, haben bei der Europawahl vor allem die Volksparteien viele Jüngere Wähler*innen verloren.

„Diese Wahl hat gezeigt, dass die Parteien sich schnell den jungen Wähler*innen widmen müssen. Fridays for Future, die Debatte um das Urheberrecht und das Video von Rezo haben gezeigt, dass junge Menschen politisch interessiert sind und sich auch politisch engagieren. Nur in den meisten Parteien ist das noch nicht angekommen. Bei der Wahl wurde deutlich, dass die Parteien auf die Zukunftsthemen wie zum Beispiel Klimaschutz oder die Digitalisierung setzen müssen. Die Überwindung der Klimakrise ist eine Menschheitsherausforderung, die zu groß ist für eine Partei allein“, so Anna Braam, Sprecherin der SRzG.

Die SRzG fordert daher die schnelle Umsetzung einer Reihe weitgehender Reformen:
– Partei-Arbeitsweisen ändern:
Um für junge Menschen attraktiver zu werden, müssen Parteien ihre Arbeitsweisen überdenken. Dazu gehört z.B. das Ortsprinzip abzuschaffen, eine stärkere Online-Mitarbeit zu ermöglichen sowie Zwischenstufen zwischen Mitgliedschaft und Nicht-Mitgliedschaft einzuführen.

– Nachwuchsquote bei der Aufstellung von Kandidaten*innen:
Obwohl der Bevölkerungsanteil der unter-35-jährigen bei gut einem Drittel liegt, sind junge Menschen kaum in den Parlamenten vertreten. Wir fordern daher eine Nachwuchsquote bei der Vergabe von Listenplätzen, bei der jeder fünfte Listenplatz an einen Kandidaten oder eine Kandidatin unter 35 Jahre geht.

– Künftig zwei Posten für Minister*innen in der Bundesregierung mit unter 35-Jährigen besetzen:
Mit zwei Minister*innenposten (entspräche 15 Prozent) käme die Bundesregierung ihrem Auftrag nach symbolischer Repräsentation in der Bevölkerung auch bei jungen Menschen nach.

– Wahlrecht qua Eintragung für alle wahlwilligen Jugendlichen und älteren Kinder:
Demokratie muss man früh erlernen. Doch derzeit darf man bei den wichtigsten Wahlen erst mit 18 Jahren aktiv wählen. Wir finden, wer jünger ist und mitwählen möchte, sollte das auch dürfen!

„Die Parteien und die Politik müssen nun schnell ihre Arbeitsweise verändern. Insgesamt sind junge Menschen heute zu wenig in der Politik repräsentiert. Weder in der Bundesregierung, noch in Parlamenten oder in den Parteien spielt die Perspektive der Jungen eine angemessene Rolle. Wir brauchen auch Parteistrukturen, in denen junge Menschen mitarbeiten wollen. Und wir brauchen Parlamente, in denen junge Menschen auch wieder eine Stimme haben“, so Yannick Haan, Vorstandsmitglied der SRzG.

 

Mehr Informationen zu den Forderungen der SRzG finden Sie in unseren Positionspapieren:

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Presseanfragen stehen zur Verfügung:
Anna Braam, Sprecherin und Vorstandsvorsitzende
Yannick Haan, Vorstandsmitglied

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