Es gibt zwei spannende neue Ausgaben der IGJR zum Thema (zukünftiger) Pandemien und ihre Auswirkungen auf nachrückende Generationen.
Ausgabe 1-2021 „Precaution for the benefit of future generations: What can we do to avoid future pandemics?”
Ausgabe 1/2021 beleuchtet die Bedeutung von Impfungen. Seit der Zulassung von Impfstoffen und dem Erreichen hoher Impfraten in bestimmten Ländern sind dort sukzessive die Zahlen für Todesfälle, Krankenhauseinweisungen und symptomatische Infektionen gesunken. Der Hauptartikel geht auf die Bedeutung von Seuchen für die Menschheitsgeschichte ein, weist dann auf die fundamentale medizingeschichtliche Entdeckung des Impfens hin und diskutiert moralische Pflichten in Bezug auf kommende Generationen (und die eigenen Mitmenschen). Fünf weitere Beiträge von Autor:innen aus Ruanda, Indien, England und Deutschland beleuchten Themen wie globale Impfgerechtigkeit, Erfahrungen anderer Länder mit Kinderimmunisierungen oder Infektionsstudien mit Freiwilligen. Insgesamt eine sehr lesenswerte Lektüre, die durch zwei Buchrezensionen abgerundet wird.
Ausgabe 2-2021 „Generation Corona: The current and future impact of the COVID-19 pandemic on the young generation”
Ausgabe 2/2021 stellt die Frage, ob es sinnvoll und angemessen ist, die heutige Jugend als „Generation Corona“ zu bezeichnen. Unbestritten hat die COVID-19 Pandemie das Leben der jungen Generation auf den Kopf gestellt, weil die Bildungsinstitutionen, die sie täglich besuchten, 2020 und 2021 für insgesamt mehrere Monate geschlossen wurden. Auch wenn diese Institutionen nach Kräften mit der Situation zurechtzukommen versuchten, steht die These im Raum, dass die junge Generation ein Leben lang „Narben“ davontragen wird – zum Beispiel in Form von psychologischen Problemen, Bildungsdefiziten oder Einkommensverlusten.
IGJR 2/2021 hat zwei hervorragende Autorenkollektive zur (Wieder-)Veröffentlichung ihrer Artikel bewegen können. Der erste Artikel untersucht Schulschließungen und den Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im OECD-Vergleich anhand von offiziellen Statistiken. Der zweite Artikel betrachtet die subjektiven Erfahrungen der jungen Betroffenen in 72 Ländern und wie sie die staatlichen Corona-Maßnahmen empfunden haben.
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