Anlässlich der Medienberichterstattung über das Scheitern von Jungpolitikern (u.a. DIE ZEIT vom 29.12.2011) kritisiert die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen die wiederkehrenden Angriffe auf jüngere Politiker.
„Immer wieder sind junge Politiker als unfähig abgestempelt, nur weil sie jung sind“, so Wolfgang Gründinger, der Sprecher der Stiftung. „Kompetenz ist aber keine Frage von Lebensjahren. Kritik sollte sich an den Inhalten der Politik festmachen und nicht am Alter. Den Rücktritt eines 70jährigen Politikers würde doch auch niemand kommentieren mit der hämischen Bemerkung, nun sei endlich der erste der Rentnergang weg“.
Ein 60jähriger könne nicht automatisch bessere Politik machen als ein 30jähriger. Vielmehr bringen die unterschiedlichen Generationen eigene Kompetenzen und Lebenserfahrungen mit, so der Stiftungssprecher: „Vorwürfe an das junge Alter sind haltlos und irreführend. Bei allem politischem Streit sollte die Kritik um die Sache gehen und nicht jungen Menschen nur aufgrund ihres Alters die Kompetenz absprechen.“
Hintergrund: In der Berichterstattung wurden junge Spitzenpolitiker wiederholt als zu jung für ihre Ämter kritisiert. Jürgen Trittin erklärte zum Rücktritt des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner (32), nun gehe „der erste der Boygroup“, Bereits im Juni 2011 hatten verschiedene Medien, u.a. der stern und die ZEIT, mehrfach junge Politiker wegen ihres Alters angegriffen. Der stern hatte in der Titelstory „Merkels Kinder-Kabinett: Zu jung, um gut zu sein?“ die Minister Philipp Roesler, Daniel Bahr und Kristina Schröder kritisiert. Sie seien nicht „erfahren genug für die Macht“ (stern Nr. 25, 16.6.2011). Mit gleichem Unterton überschrieb Elisabeth Niejahr ihren Artikel „Brutal jung“ in der ZEIT (Nr. 25/2011, S. 2): Bei einem Minister, der erst Mitte 30 sei, müsse man fragen: „Kann das gut gehen?“.