Symposium: Flexibilisierung der Rush-Hour des Lebens – Diversität der Lebensläufe im internationalen Vergleich

 

Vom 4. bis 6. Juli 2008 veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen in Berlin ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Flexibilisierung der Rushhour des Lebens – Diversität der Lebensläufe im internationalen Vergleich“. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus rund 20 renommierten Experten und jungen Nachwuchswissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammen. Diese erhielten reichlich Gelegenheit zum Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, Nationalitäten und Generationen. Insgesamt waren die Teilnehmer mit der Veranstaltung, die durch die Volkswagenstiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die Haniel-Stiftung gefördert wurde, sehr zufrieden. Ebenfalls im Rahmen des Symposiums fand die Verleihung des 4. Generationengerechtigkeits-Preises statt.

Leitfrage des Symposiums war nicht: „Angesichts konstant steigender Lebenserwartung, was tun mit den gewonnenen Lebensjahren?“, da diese Frage bereits relativ gut untersucht ist. Stattdessen war die Frage „Wie den Lebenslauf von Anfang an anders planen, wenn man davon ausgehen kann, erheblich älter als frühere Kohorten zu werden?“ Gegenstand der Debatte. Im Fokus stand die Entzerrung der so genannten „rush hour“ des Lebens zwischen 28 und 38 Jahren. In diese Zeit fallen Abschluss der Ausbildung oder des Studiums, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, die ersten Schritte auf der Karriereleiter und die Entscheidung für oder gegen eine Familiengründung. Hier sind die Ursachen dafür zu suchen, dass in Deutschland Kinderwunsch und Kinderzahl auseinandergehen. Die Gesamtfertilitätsrate liegt in Deutschland bei 1,34 Kindern pro Frau (1,26 in Ostdeutschland und 1,36 in Westdeutschland). Frauen wünschen sich im Durchschnitt jedoch 1,74 und Männer 1,57 Kinder. Ost-West-Unterschiede sind im Durchschnitt kaum noch anzutreffen. Der Kinderwunsch der Frauen ist im Osten mit 1,78 Kindern (Westen: 1,73) etwas höher und bei den Männern mit 1,46 Kindern (Westen: 1,59) etwas niedriger (BiB 2005, 36); diese Zahlen zeigen bereits, dass das Thema genderspezifisch betrachtet werden muss. Ein wichtiger Aspekt ist also, ob es Möglichkeiten gibt, innerhalb des 3. Lebensjahrzehntes Beruf und Familie besser zu vereinbaren, oder ob entweder Familiengründung oder Karriere auf später verschoben werden sollten. Die Inhalte des Symposiums waren in zwei Blöcken organisiert, die beide wiederum durch die internationale Perspektive und die Genderperspektive durchzogen werden (Cross-Matrix).

 

Mehr Informationen:

Eine Sonderausgabe des Journals für Generationengerechtigkeit widmet sich der Dokumentation des Symposiums.

Details zum 4. Generationengerechtigkeits-Preis finden Sie hier.