Demografie-Symposium, November 2006
Am 6. und 7. November 2006 veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung ein internationales Symposium zu dem Thema „Demographic change, intergenerational justice and the implementation of long-term thinking“. Ziel dieser Veranstaltung war, Wissenschaftler und Abgeordnete aus Deutschland und dem europäischen Ausland an einen Tisch zu bringen, so dass sich diese zu Themen des Demografischen Wandels und der Generationengerechtigkeit austauschen konnten. Unter den rund 30 Teilnehmern vor Ort – Veranstaltungsort war die Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin – waren renommierte Experten wie Prof. Dr. James Vaupel (Direktor des Max Planck Instituts für Demografische Forschung, Rostock), Prof. Dr. Wolfgang Lutz (Director of the Vienna Institute of Demography) und Dr. Thomas Lindh (Institute for Future Studies, Stockholm) anzutreffen, sowie 16 weitere Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Hinzu kamen zehn Abgeordnete aus Deutschland sowie aus dem europäischen Ausland.
Die Veranstaltung war in vier thematische Blöcke gegliedert:
Im ersten Block stellten Demografie-Experten die aktuellen demografischen Trends in Europa und weltweit dar. Daran schloss sich ein zweiter Block an, in welchem sich die Teilnehmer mit den Auswirkungen des Demografischen Wandels auf Bereiche wie den Arbeitsmarkt, das Gesundheitssystem oder das Personalmanagement beschäftigten. Am zweiten Tag lag der Fokus der Veranstaltung auf dem Thema Generationengerechtigkeit. So sprach etwa R. Andreas Kraemer (Ecologic, Berlin) über Generationenbilanzen, während Prof. Dr. Lukas Meyer (Universität Bern) sich mit dem Thema Generationengerechtigkeit aus philosophischer Perspektive auseinandersetzte. Der letzte Block beschäftigte sich mit der politischen Verankerung und Umsetzung von Generationengerechtigkeit. Hierzu berichteten Abgeordnete aus Deutschland, Belgien, Österreich, England, Finnland und Malta über ihre jeweiligen Erfahrungen und bestehende Herausforderungen.
Im Rahmen des Symposiums fand am Abend des 6. November zudem ein RBB-IZT-Zukunftsgespräch zum Thema „Generationengerechtigkeit – muss die Verfassung geändert werden?“ statt, zu der auch die breite Öffentlichkeit eingeladen war. Vor „vollem Haus“ – es waren über hundert Interessierte Zuschauer gekommen – diskutierten Anna Lührmann (Bündnis 90/Grüne), Cornelia Hirsch (Linkspartei.PDS), Dr. Ole Wintermann (Bertelsmann Stiftung) und Prof. Dr. Rolf Kreibich (IZT) auf dem Podium. In einer zum Teil hitzigen Debatte – vor allem zwischen den beiden Abgeordneten – wurde über eine mögliche Verfassungsänderung diskutiert.
Wahlrechtskongress „Wahlrecht von Geburt an. Eine Chance für mehr Generationengerechtigkeit?“, Juni 2006
Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen veranstaltete vom 09.-11. Juni 2006 ein Symposium zum „Wahlrecht von Geburt an“. Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung ist nicht wahlberechtigt! Gerade im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel stellt sich somit die Frage, ob die Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Politik noch angemessen repräsentiert sind? Um die Interessen von jungen Menschen und Familien stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und der politischen und gesellschaftlichen Diskussion neue Impulse zu verleihen, veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) mit Unterstützung des Projektbüros „Dialog der Generationen“ vom 9. bis 11. Juni 2006 in Berlin ein Symposium mit dem Titel: „Wahlrecht von Geburt an. Eine Chance für mehr Generationengerechtigkeit?“.
Das zentrale Anliegen der Veranstaltung war es, die Partizipationsmöglichkeiten von Kindern, Jugendlichen und Familien zu diskutieren. Das Symposium hatte es zum Ziel, das Thema „Wahlrecht von Geburt an“ wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rufen, die Kompetenz und Erfahrung von Referenten und Teilnehmern zu bündeln und die Möglichkeiten für die Einführung eines solchen Rechts in die Verfassung abzuwägen. Darüber hinaus diente die Veranstaltung dem Austausch mit engagierten Persönlichkeiten wie z.B. Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit (ehem. Justizsenatorin von Hamburg), Prof. Dr. med. Gunther Moll (Universität Erlangen) und Dr. Wolfgang Gaiser (Deutsches Jugendinstitut).
Auf dem Symposium fanden sich über 35 Teilnehmer unterschiedlicher Fachrichtungen bspw. Juristen, Politologen, Entwicklungspsychologen, Pädagogen und Ärzte zusammen. Auch das Alter der Teilnehmer/Innen variierte zwischen 20 und 75 Jahren, so dass ein generationen- und fachübergreifender Dialog mit abschließender Diskussion entstand. In Vorträgen, Streitgesprächen, Podiumsdiskussionen und Workshops wurden die unterschiedlichen Modelle zum „Wahlrecht von Geburt an“ vorgestellt und diskutiert. Eine der zentralen Fragen des Symposiums war, inwiefern Unterachtzehnjährige an politischen Entscheidungen entweder unmittelbar oder durch ihre Eltern mitwirken können.
Eines der Highlights auf dem Kongress war die Preisverleihung des Generationengerechtigkeits-Preises 2005/2006. Den ersten Preis erhielt Wolfgang Gründinger für seine herausragenden Arbeit zum „Wahlrecht von Geburt an“ mit dem Titel „Wer wählt, der zählt“. Die Preisträger überzeugten die engagierte Jury durch niveauvolle Arbeiten, in denen sie sich mit dem Thema „Wahlrecht von Geburt an“ auseinandersetzten. Die Arbeiten wurden im Rahmen des Kongresses von ihren jungen Autoren vorgestellt und leisteten so einen großen Beitrag zu der auf dem Symposium geführten Diskussion. In dieser Dokumentation sollen die inhaltlichen Schwerpunkte sowie die Ergebnisse der geführten Diskussionen nachgezeichnet werden.
Mehr Informationen:
Die ausführliche Dokumentation des Symposiums finden Sie in der Zeitschrift „GenerationenGerechtigkeit!“ Nr.20.