Wege zu mehr Kindern in Deutschland unter den Rahmenbedingungen einer liberalen Gesellschaftsordnung
Der Demografiepreis 2006/07 der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen suchte nach Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern zum Geburtenrückgang in Deutschland. Inwieweit ist es möglich, die Gesamtfertilitätsrate in Deutschland zu steigern? Inwieweit lassen sich aus den überwiegend höheren Gesamtfertilitätsraten anderer entwickelter Länder konkrete Handlungsempfehlungen für die relevanten Akteure in Deutschland ableiten? Der Preis wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt und finanziert.
Die Bevölkerung in Deutschland wird in den nächsten Jahrzehnten älter werden und schrumpfen. Dieser demografische Wandel ist nicht mehr aufzuhalten. Daher ist die Wissenschaft aufgerufen, Chancen und Risiken dieser Entwicklung zu benennen und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Handlungsoptionen aufzuzeigen. Eine Anpassung an den Wandel kann jedoch nicht die einzige Strategie sein. Die Spirale von Alterung und Schrumpfung wird sich immer weiter verstärken, wenn ihrer Ursache, dem Geburtenrückgang, zu wenig entgegengesetzt wird. Am 9. November veranstaltete das idz daher in der Landesvertretung des Freistaats Sachsen beim Bund, Brüderstraße 11-12, 10178 Berlin ein eintägiges Symposium zum Thema „Wege zu mehr Kindern“. Um den Forschungsrückstand außerdem zu verringern, schrieb das SRzG-Institut idz den Demografie-Preis zum Thema „Wege zu mehr Kindern in Deutschland unter den Rahmenbedingungen einer liberalen Gesellschaftsordnung“ aus. Die in Deutschland betriebene Bevölkerungswissenschaft hat – auch aus historischen Gründen – in den letzten 60 Jahren die Determinanten der Fertilität weniger untersucht als die anderen Komponenten der Bevölkerungsgrundgleichung. Dieses Forschungsdefizit ist besonders spürbar im internationalen Vergleich. Durch verstärkte Forschungsanstrengungen im Bereich Fertilität hierzulande, könnte über die üblichen Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auch der Wissensstand von Publizisten und der Allgemeinbevölkerung verbessert werden. Die öffentliche Diskussion ist bisher noch durch Hysterie auf der einen und Gleichgültigkeit auf der anderen Seite gekennzeichnet.
Siegerarbeiten
1. Platz: Franziska Höring, Jan Lemanski, Stephan Schütze und Christoph Sperfeldt: „Changing minds and politics“
2. Platz: Wolfgang Gründinger: „Mehr Kinder wagen“
Den 3. Platz teilten sich
Inés Brock: „Geschwisterlosigkeit und wie der Mut zur Mehrkinderfamilie geweckt werden kann“
Annelene Wengler und Anne-Kristin Kuhnt: „Kinder, Kinder, Kinder“
Den Sonderpreis erhielt Susanne Mey für „Die Krise als Chance zur Veränderung“
Die Siegerarbeiten wurden in der Ausgabe 3/2007 des Journals für Generationengerechtigkeit veröffentlicht.
Preisverleihung und Symposium
Die Preisverleihung fand am 9. November 2007 in der Sächsischen Landesvertretung in Berlin statt, in Kooperation mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und dem Inforadio Berlin, welches auch Teile der Veranstaltung im Radio übertrug.
Mehr Informationen zum Programm im Flyer.