Newsletter – Dezember 2016
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Newsletter – Juli 2016
1) „Verfassungen als Ketten?“ Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 für Nachwuchswissenschaftler mit 10.000 Euro Preisgeld
2) Gesucht: Die besten und schlechtesten Gesetze für Generationengerechtigkeit
3) Neue Ausgabe der Intergenerational Justice Review: „Low Electoral Turnout among Young Voters“
4) Brexit: Verbauen die Alten den Jungen die Zukunft?
5) „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“: Appell des SRzG-Sprechers an die junge Generation
6) Die Ohnmächtigen: „Der Spiegel“ über die Aussichten der jungen Generation
7) „Alles für die Alten – Kommen die Jungen zu kurz?“ Wolfgang Gründinger diskutierte bei Peter Hahne im ZDF
8) Termine
1) „Verfassungen als Ketten?“ Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 für Nachwuchswissenschaftler mit 10.000 Euro Preisgeld
Beim Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 können Nachwuchswissenschaftler bis zum 1. August 2016 ihre Arbeiten zum Thema „Verfassungen als Ketten?“ einreichen. Die Wettbewerbsarbeiten sollen sich zwischen den Spannungsfeldern „Ewigkeitsgarantien in Verfassungen“ und „automatischen Verfallsdaten für Verfassungen“ bewegen.
Die SRzG rechnet mit rund 15 deutsch- und englischsprachigen Einsendungen. Die wichtigsten Ergebnisse werden von der SRzG in einem Reformpapier gebündelt und aufbereitet werden. Die Ausschreibung der SRzG erfolgte in Zusammenarbeit mit der britischen Partnerorganisation Intergenerational Foundation (IF). Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Er wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt, die ihn auch finanziert.
2) Gesucht: Die besten und schlechtesten Gesetze für Generationengerechtigkeit
a) Preis für das generationengerechteste Gesetz
Welches Gesetz in dieser Legislaturperiode (2013-2017) war ein Vorbild für Generationengerechtigkeit? Die SRzG erbittet Vorschläge für Gesetze für den Legislativpreis, mit dem die SRzG alle vier Jahre das generationengerechteste Gesetz ehrt. Interessierte können unter kontakt[at]srzg.de ihre Vorschläge einreichen (mit kurzer Begründung). Auf Grundlage der eingehenden Vorschläge wird eine Fachjury das generationengerechteste Gesetz küren. Kurz nach der Bundestagswahl 2017 soll der Legislativ-Preis den Initiatoren des ausgewählten Gesetzes in feierlichem Rahmen in Berlin überreicht werden.
Bereits für die 17. Legislaturperiode (2009-2013) hatte die SRzG den undotierten Legislativ-Preis für das generationengerechteste Gesetz verliehen. Der Preis ging damals an das Atomausstiegsgesetz des Deutschen Bundestags.
b) Negativpreis „Goldener Mülleimer“ für das generationenungerechteste Gesetz
Welches Gesetz gehört in den Mülleimer? Die SRzG möchte auch jenes Gesetz finden, das den nachrückenden Generationen schwere Lasten aufbürdet. Vorschläge können unter kontakt[at]srzg.de eingereicht werden. Vor der Bundestagswahl 2017 wird das Gesetz auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden und symbolisch den „Goldenen Mülleimer“ verliehen bekommen.
3) Neue Ausgabe der Intergenerational Justice Review: „Low Electoral Turnout among Young Voters“
Die neue Ausgabe der Intergenerational Justice Review 1-2016 beschäftigt sich mit „Low Electoral Turnout among Young Voters“. Das Thema wird von zwei Seiten beleuchtet: Zum einen wird nach den Gründen gefragt, warum die Wahlbeteiligung junger Menschen vergleichsweise gering ist. Zum anderen wird nach möglichen Lösungen für dieses Problem gesucht. Zwei Siegerbeiträge des Demografie-Preises 2014/2015 sind in der Zeitschrift zu finden: Im ersten Beitrag untersucht Charlotte Snelling das Potenzial, das Bildung hat, um die Wahlbeteiligung junger Menschen zu erhöhen. Thomas Tozer beschäftigt sich im zweiten Beitrag mit der Frage, welche Anreize zu schaffen sind, um die Wahlbeteiligung der Jungen zu steigern. Einer möglichen Wahlpflicht, die Tozer als zu großen Eingriff in die liberalen Freiheiten ablehnt, stellt er finanzielle Anreize gegenüber, die er mit politischen Informationsveranstaltungen verknüpft. Die Ausgabe zum Download finden Sie hier.
4) Brexit: Verbauen die Alten den Jungen die Zukunft?
Der Brexit war in den vergangenen Wochen das beherrschende Thema in den Medien. Besonders bezeichnend: Rund 75% der Unter-25-Jährigen stimmten für einen Verbleib in der EU, während die Mehrheit der Über-65-Jährigen für den Austritt stimmte.
Vor dem Hintergrund der geringen Wahlbeteiligung junger Menschen beim Brexit- Referendum diskutierte SRzG-Botschafter Martin Speer im Deutschlandradio über die Einführung einer allgemeinen Wahlpflicht. So sei es nicht ausreichend, den Wahlgang zu vereinfachen, etwa durch Wählen per App. Das Problem der geringen Wahlbeteiligung Jugendlicher könne vielmehr durch eine Wahlpflicht gelöst werden, durch die sich junge Menschen ihrer Wahlverantwortung bewusst werden würden. Zudem sei die Einführung eines Enthaltungsfeldes auf dem Wahlzettel eine Möglichkeit, aus dem Wahlzettel tatsächlich einen Denkzettel zu machen und die Demokratie dadurch neu zu beleben, etwa durch die Gründung neuer Parteien. Speer spricht sich zudem für eine Senkung des Wahlalters aus, um die Interessen junger Generationen stärker zu berücksichtigen.
Ebenfalls im Deutschlandradio diskutierte SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger über die Gründe für den Austritt Großbritanniens aus der EU. Er sieht die geringe Wahlbeteiligung Jugendlicher weniger als ein Problem der Jugend an sich, sondern vielmehr als Problem Jugendlicher mit geringer Bildung. Europa, so Gründinger, das sei für viele junge Europäer eine Selbstverständlichkeit. Daher sei auch das Szenario eines britischen Austritts für viele komplett unrealistisch gewesen. Diese Gewissheit sowie die einstimmige Unterstützung der EU in der eigenen „Filterblase“ erzeugte die Illusion, dass die eigene Stimme ohnehin nicht gebraucht werde. Erst durch den Brexit bemerkten viele junge Leute, dass „Hashtag-Aktivismus“ alleine nicht ausreicht.
5) „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“: Appell des SRzG-Sprechers an die junge Generation
In einem Gastbeitrag auf Zeit Online vom 25. Juni ruft SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger die europäische Jugend dazu auf, sich besser zu organisieren. Der Ausgang des Brexit-Referendums habe zwar gezeigt, dass die junge Generation in Großbritannien mehrheitlich von Europa überzeugt sei, dies habe aber angesichts der Überzahl des negativen Abstimmungsverhaltens vieler Alten nichts genutzt. Die Jugend sei als Minderheit politisch schlicht irrelevant. Um bei den „schwerhörig gewordenen“ Alten Gehör zu finden, müsse die jüngere Generation lauter werden. Hashtag-Aktivismus könne dabei nur der Anfang sein. Es brauche eine Jugendbewegung, die für die europäische Idee und „für alles Gute, das die EU für uns getan hat“ kämpft. Auf „die Alten, die in ihrer eigenen Jugend einmal Grenzbäume abgesägt haben“, könne man sich dabei leider nicht mehr verlassen, moniert Gründinger.
6) Die Ohnmächtigen: „Der Spiegel“ über die Aussichten der jungen Generation
„Der Spiegel“ berichtet unter der Überschrift „Die Ohnmächtigen“ in Ausgabe 28 darüber, dass viele junge Deutsche der Generation Y den Wohlstand ihrer Eltern, der Babyboomer, nicht erreichen werden. Ein Grund dafür ist die negative Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, wo sich gerade junge Menschen oft mit prekären Jobs mit schlechten Löhnen und zeitlicher Befristung abfinden müssen. Aktuell gilt jeder Fünfte zwischen 21 und 30 offiziell als arm, aber nur jeder achte Ältere. Auch die derzeitigen Niedrigzinsen machten es den Jungen schwer, ihr Geld zu mehren.
Als „Experte für die Belange der jungen Generation“ wird SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger zitiert. Die Babyboomer nutzten ihre Überzahl dazu aus, den Status quo zu zementieren. „Ihre Kinder hingegen sind mehrfach gekniffen, glaubt Gründinger: auf dem Arbeitsmarkt, bei der Rente und der Aussicht, ihre Interessen gegen die Altenlobby durchzusetzen“, so der Spiegel. Die Solidarität der Generationen sei eine dynastische, die nur innerhalb der eigenen Familie gelte, moniert Gründinger. Deshalb profitiere lediglich der Teil der Jungen, der wohlhabende Eltern habe.
„Es gibt kein Recht darauf, dass es jeder Generation noch ein bisschen besser geht als der vorherigen. Aber eines zumindest kann die junge Generation erwarten: Fairness“, schreibt der Spiegel. Das Nachrichtenmagazin schlägt eine Generationenklausel vor, durch die alle Gesetze daraufhin geprüft werden sollen, ob sie künftigen Generationen schaden. Die Klausel soll solche Gesetze dann blockieren können.
7) „Alles für die Alten – Kommen die Jungen zu kurz?“ Wolfgang Gründinger diskutierte bei Peter Hahne im ZDF
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger diskutierte in der ZDF-Sendung „Peter Hahne“ mit Dr. Helmut Freund, Mitglied im Vorstand der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen über die Frage „Alles für die Alten ̶ Kommen die Jungen zu kurz?“. Gründinger betonte die Notwendigkeit, die Schuld für die häufig unbefriedigende Situation junger Menschen nicht zu individualisieren, sondern das dahinter liegende Strukturproblem zu sehen. Anstatt in einem „vorauseilenden Gehorsam“ einseitig Politik für die Alten zu machen, müsse die Politik auch die Interessen der jüngeren Generation berücksichtigen. Anstatt „hinterher notdürftig im Rentensystem [zu] flicken, was vorher ein Leben lang falsch gelaufen ist“, wie unlängst durch das Rentenpaket der Bundesregierung geschehen, müssten strukturelle Probleme angegangen und es müsse in die Zukunft investiert werden, etwa durch einen flächendeckenden Breitbandausbau oder die finanzielle Förderung von Kitas.
Erfurt, 29. Juli 2016
Vortrag von SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger bei der Sommerakademie der Jungen Liberalen (Julis)
Berlin, 7. August 2016
Vortrag von SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger beim AK Medien der Friedrich-Ebert-Stiftung
Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach), 6. August 2016
Vortrag von SRzG-Botschafterin Katharina Nocun bei den Jusos Rheinland-Pfalz
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
Mannspergerstr. 29
70619 Stuttgart
Tel. 0711 / 28052777
Fax 03212 / 2805277
E-Mail: kontakt[at]srzg.de
Homepage: www.generationengerechtigkeit.de
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Vorstand:
Jasmin Buck
Anna Braam
Wolfgang Gründinger
Adrian Schell (Vors.)
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Büroleiter: Hans-Ulrich Kramer
Newsletter – Juni 2016
1) Verfassungsrichter weisen Jugendliche ab
2) Einsendeschluss für den Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. August
3) Gesetzesvorschläge für den 2. Legislativ-Preis gesucht
4) Wolfgang Gründinger fordert Agenda 21 für generationengerechte Politik
5) Generationengerechtigkeitsdebatte in DIE ZEIT
6) Gründinger kritisiert Ungerechtigkeiten im Rentensystem
7) Anna Braam diskutiert über die Zukunft des Generationenvertrags
8) SRzG setzt sich bei UN-Klimaverhandlungen für mehr Jugendbeteiligung ein
9) Kommende Termine
1) Verfassungsrichter weisen Jugendliche ab
Das Bundesverfassungsgericht hat vor Kurzem eine Wahlprüfungsbeschwerde zurückgewiesen, die 25 Klägerinnen und Kläger, darunter SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger und 15 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 17 Jahren, eingereicht hatten. Unterstützt wurde die Beschwerde von der SRzG und der Plant-for-the-Planet-Foundation. Ziel der Klage war, das gültige Mindestwahlalter von 18 Jahren abzuschaffen und damit Demokratie und Generationengerechtigkeit zu stärken.
In ihrer Klageschrift legten die jungen Menschen Einspruch gegen die Bundestagswahl 2013 ein, weil damals 13 Millionen deutsche Staatsbürger pauschal allein aufgrund ihres Alters vom Wahlrecht ausgeschlossen worden waren. Unser Vorschlag: Jugendliche sollten wählen dürfen, sobald sie wollen und können ̶ ein selbstständiger Eintrag ins Wahlregister im Rathaus muss genügen.
Die Verfassungsrichter lehnten nun nach langen Beratungen den Einspruch der Klägerinnen und Kläger vom 8. Juli 2014 ab. Sie beriefen sich dabei auf ein Gutachten des Berichterstatters Richter Peter Müller vom 26. Januar 2016. Die im Gutachten angeführten Gründe überzeugen die SRzG nicht. Wir kämpfen daher weiter für eine Öffnung des Wahlrechts auch für die junge Generation!
Weitere Informationen finden Sie hier.
2) Einsendeschluss für den Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. August
Die SRzG hat den Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 zum Thema „Verfassungen als Ketten?“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte in Zusammenarbeit mit der britischen Partnerorganisation Intergenerational Foundation (IF). Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Er wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt, die ihn auch finanziert. Die Wettbewerbsarbeiten sollen sich zwischen den Spannungsfeldern „Ewigkeitsgarantien in Verfassungen“ und „automatischen Verfallsdaten für Verfassungen“ bewegen. Das Einreichen von Wettbewerbsbeiträgen ist noch bis 1. August 2016 möglich. Die Ausschreibungsunterlagen können unter kontakt[at]srzg.de per E-Mail angefordert werden.
Weitere Infos finden sich hier.
3) Gesetzesvorschläge für den 2. Legislativ-Preis gesucht
Bereits für die 17. Legislaturperiode (2009-2013) hatte die SRzG den undotierten Legislativ-Preis für das generationengerechteste Gesetz verliehen. Der Preis ging damals an das Atomausstiegsgesetz des Deutschen Bundestags. Nun sollen die in der 18. Legislaturperiode (2013-2017) verabschiedeten Gesetze und Verordnungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene in den Blick genommen werden. Die SRzG erbittet Vorschläge für preiswürdige Gesetze. Jede/r Interessierte kann unter kontakt[at]srzg.de seine Vorschläge an das SRzG-Büro mailen (möglichst mit kurzer Begründung). Auf Grundlage der eingehenden Vorschläge wird eine Fachjury zunächst eine Shortlist von fünf Gesetzen zusammenstellen und aus dieser das generationengerechteste Gesetz küren. In einem feierlichen Rahmen sollen – kurz nach der Bundestagswahl – die für das Gesetz verantwortlichen Politiker den Legislativ-Preis verliehen bekommen. Die Stiftung Apfelbaum fördert das Projekt durch einen Organisationskostenzuschuss.
Diesmal soll zusätzlich auch das generationenungerechteste Gesetz – d.h. jenes Gesetz, welches nachrückenden Generationen die größten Lasten auferlegt hat – bestimmt werden. Auch hierfür bittet die SRzG unter kontakt[at]srzg.de um Vorschläge. Vor der Bundestagswahl 2017 wird auf einer Pressekonferenz das generationenungerechteste Gesetz vorgestellt werden.
Weitere Infos finden sich hier.
4) Wolfgang Gründinger fordert Agenda 21 für generationengerechte Politik
Vor Kurzem ist unter dem Titel „Alte-Säcke-Politik – Wie wir unsere Zukunft verspielen“ ein neues Buch von SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger erschienen, das der Einfallslosigkeit der gegenwärtigen Politik innovative Lösungsansätze hin zu einer generationengerechten Politik (Agenda 21) gegenüber stellt. Gründinger möchte mit seinem Buch aufrütteln – er sieht Deutschland als „ein Land im Weckglas, das einen Weckruf braucht“. Jenseits des provokativen Titels und manch zugespitzter Formulierung enthält das Buch eine Fülle valider Daten, mit denen Gründinger seine Argumentation untermauert. Der SRzG-Sprecher macht eindrücklich klar, dass es angesichts des demografischen Wandels, der digitalen Revolution und der sozialen Spaltung unseres Landes nicht ausreicht, den Status Quo zu verwalten. Stattdessen braucht es neue, kreative Lösungen, um auch zukünftigen Generationen Perspektiven für ein gutes Leben zu ermöglichen.
Gründinger greift dabei viele SRzG-Forderungen auf: In dem Kapitel „Wir sind jung und brauchen das Geld“ fordert der Autor zum Beispiel einen „Generationen-Soli“. Der Gedanke dahinter ist, dass große Erbschaften höher besteuert werden sollen und die Mehreinnahmen dann eins-zu-eins in zukunftsträchtige Bereiche wie die Kinderbetreuung oder die Bildung fließen sollen. Um die Rente finanzierbar zu halten, ist ein erhöhtes Renteneintrittsalter nötig (mittelfristig eine Rente mit 70). Dafür sollte das reguläre Rentenalter an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden. Im Kapitel „Kinder an die Macht“ spricht sich Wolfgang Gründinger für eine Öffnung des Wahlrechts aus: Wenn es kein Höchstwahlalter gibt, darf es auch kein Mindestwahlalter geben. Stattdessen sollen junge Menschen wählen dürfen, sobald sie dies selbst können und wollen (vgl. mit Meldung 1).
Ein wichtiges Buch, das gerade auch für Entscheider in Politik und Wirtschaft Pflichtlektüre sein sollte. Weitere Infos finden Sie hier.
5) Generationengerechtigkeitsdebatte in DIE ZEIT
Die Diskussion über Generationengerechtigkeit wird häufig sehr erbittert und emotional geführt. Das jüngste Beispiel liefert eine Debatte in der Wochenzeitung DIE ZEIT, in der sich im Laufe der vergangenen Wochen drei Autoren verschiedener Altersgruppen zu Wort gemeldet haben. Den Anfang macht Alard von Kittlitz, Teil der vielzitierten Generation Y, der „den Alten“ vorwirft: „Ihr macht uns arm!“. Statt wie die Babyboomer Kinder, Autos und Häuser hätte die Generation Y „wechselnde Beziehungen, ein Fahrrad und den Dispo am Anschlag“.
Dass Stefan Willeke, Babyboomer, die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen möchte, wird schon mit dem Titel seines Beitrags deutlich: „OOOOOOOOCH!“. In der Folge bezeichnet er die Generation Y als die Generation Selbstmitleid, mit dem einzigen Problem, dass „ihr Hunger nach Mitgefühl kaum zu stillen“ sei. Im Gegensatz zur überbehüteten Jugend hätten er und seine Altersgenossen sich aus Arbeiterfamilien bis auf akademische Posten hochgearbeitet und müssten sich nun den Vorwurf gefallen lassen, nicht „bemitleidenswert erfolglos geblieben zu sein“.
Geradezu altersweise äußert sich Christoph Lütgert, ein „qua Gnade der frühen Geburt“ privilegierter 71-jähriger Journalist im Ruhestand. In seinem Beitrag „Wir sind Schmarotzer, die schamlose Generation. Wir haben nicht gesät, aber wir fahren für uns eine satte Ernte ein“ betont er, dass ihm seine Karriere unter den heutigen Umständen nicht geglückt wäre. Angefangen von höheren Zugangsschranken über befristete Verträge bis hin zu steigender Unsicherheit, kann er die Probleme der jungen Generation nur allzu gut nachvollziehen.
Die Artikel finden Sie hier, hier und hier.
6) Gründinger kritisiert Ungerechtigkeiten im Rentensystem
In einem Interview mit der Südwest Presse vom 27. Mai 2016 bezeichnet der SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger das gegenwärtige Rentensystem als ungerecht. So zahlten junge Menschen schon heute mehr in die Rentenkassen ein als die heutigen Rentner in ihrer Jugend und würden voraussichtlich trotzdem deutlich geringere Renten erhalten. Gründinger kritisiert den „Schmusekurs“ der Bundesregierung gegenüber Rentnern und befürchtet, junge Menschen seien „auf Dauer die Dummen“. Er hält die Rentendebatte für emotional völlig vergiftet. In diesem Kontext seien seine Ausführungen nicht als Angriff auf die Lebensleistung von Senioren zu verstehen. Doch anstatt für bestimmte Altersgruppen „Geschenke“ zu verteilen, wie etwa bei der Mütterrente oder der Rente ab 63 geschehen, dürfe auch die Absicherung heutiger junger Menschen im Alter nicht außer Acht gelassen werden.
Das gesamte Interview in der Südwest Presse finden Sie hier.
7) Anna Braam diskutiert über die Zukunft des Generationenvertrags
Beim Deutschen Stiftungstag 2016 in Leipzig war SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam vor Kurzem als Rednerin zur Podiumsveranstaltung zum Thema „Zukunft der Familie – Zukunft des Generationenvertrags“ eingeladen. Einig waren sich die Mitdiskutanten Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Sozialrichter Jürgen Borchert, Mario Rüdiger (Vorstandsvorsitzender Deutsche Stiftung Kranke Neugeborene) und Anna Braam darin, dass der Generationenvertrag in seiner derzeitigen Ausgestaltung den Herausforderungen des demografischen Wandels nicht gewachsen ist. Um das Jahr 2030, wenn die sogenannte Babyboomer-Generation, die Ende der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre Geborenen, in Rente geht, verlassen doppelt so viele Personen den Arbeitsmarkt wie neue Personen hinzukommen.
Um die jungen und zukünftigen Generationen nicht noch weiter finanziell zu belasten, spricht sich Anna Braam für eine Erweiterung des Versichertenkreises um Selbstständige, Beamte und Abgeordnete aus. Außerdem müsse die Lebensarbeitszeit an die gestiegene Lebenserwartung gekoppelt werden. Eine Verankerung grundlegender Prinzipien wie die Basislogik der Rentenformel im Grundgesetz würde wieder mehr Vertrauen in die gesetzliche Rente schaffen. Zudem bedürfe es einer schnelleren Integration der Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt.
Eine Dokumentation der Podiumsveranstaltung sowie Braams Statement „Unsere Gesellschaft muss zukunftsfähiger werden“ in voller Länge sind auf der Internetseite der Hessenstiftung nachzulesen.
8) SRzG setzt sich bei UN-Klimaverhandlungen für mehr Jugendbeteiligung ein
Vom 16. bis 26. Mai fand in Bonn die erste UN-Klimaverhandlungsrunde nach Abschluss des Pariser Klimaabkommens im Dezember 2015 statt. Der viel beschworene „Geist von Paris“ gab den technischen Verhandlungen, die als Vorbereitung für den Klimagipfel in Marrakesch im November diesen Jahres dienen, den nötigen Rückenwind. Das Ziel: Die Konkretisierung der Pariser Beschlüsse in Maßnahmen, welche die Erderwärmung auf weniger als 2 Grad, möglichst auf unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter beschränken.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam, die bereits zum dritten Mal an den Bonner Klimaverhandlungen teilgenommen hat, setzt sich für mehr Jugendbeteiligung in der UN-Klimapolitik ein. Neben einem Stipendienprogramm für Jugenddelegierte aus dem globalen Süden und einem erweiterten Jugenddelegierten-Programm für die Länderdelegationen soll es in Marrakesch einen eigenen Pavillon der UN-Jugendvertretung YOUNGO auf dem Verhandlungsgelände geben.
Der Klimagipfel (COP22) findet vom 7. bis 18. November in Marrakesch statt.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam wird am 12. Juli 2016 auf der Insel Juist über die „Zukunft des Generationenvertrags“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kinder-Uni statt und richtet sich an Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger wird am 16. Juni 2016 bei Young & Restless im BASE Camp Berlin über sein Buch „Alte-Säcke-Politik“ sprechen. Vor allem soll erörtert werden, was sich an der Politik ändern muss, damit es wieder Spaß macht, sich zu engagieren.
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
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Newsletter – Mai 2016
1) Gesetzesvorschläge für den 2. Legislativ-Preis gesucht
2) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Generationengerechtigkeit messen“
3) SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger kritisiert aktuelle Rentenpolitik
4) SRzG-Botschafterin Jasmin Buck fordert Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung
5) SRzG-Botschafter Herr und Speer diskutierten zum Thema Jugend und Politik
6) SRzG-Vorstandsmitglied Bernhard Winkler erzählt Flüchtlingsgeschichten
7) Statistisches Bundesamt veröffentlicht umweltökonomische Gesamtrechnung
8) Kommende Termine
1) Gesetzesvorschläge für den 2. Legislativ-Preis gesucht
Bereits für die 17. Legislaturperiode (2009-2013) hatte die SRzG den undotierten Legislativ-Preis für das generationengerechteste Gesetz verliehen. Der Preis ging damals an das Atomausstiegsgesetz des Deutschen Bundestags. Auch die in der 18. Legislaturperiode (2013-2017) verabschiedeten Gesetze und Verordnungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sollen in den Blick genommen werden. Die SRzG erbittet Vorschläge für preiswürdige Gesetze. Jede/r Interessierte kann unter kontakt[at]srzg.de seine Vorschläge an das SRzG-Büro mailen (möglichst mit kurzer Begründung). Auf Grundlage der eingehenden Vorschläge wird eine Fachjury zunächst eine Shortlist von fünf Gesetzen zusammenstellen und aus dieser das generationengerechteste Gesetz küren. In einem feierlichen Rahmen sollen – kurz nach der Bundestagswahl – die für das Gesetz verantwortlichen Politiker den Legislativ-Preis verliehen bekommen. Die Stiftung Apfelbaum fördert das Projekt durch einen Organisationskostenzuschuss.
Diesmal soll zusätzlich auch das generationenungerechteste Gesetz – d.h. jenes Gesetz, welches nachrückenden Generationen die größten Lasten auferlegt hat – bestimmt werden. Auch hierfür bittet die SRzG unter kontakt[at]srzg.de um Vorschläge. Vor der Bundestagswahl 2017 wird auf einer Pressekonferenz das generationenungerechteste Gesetz vorgestellt werden.
2) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Generationengerechtigkeit messen“
In Zusammenarbeit mit der Intergenerational Foundation (IF) vergibt die SRzG alle zwei Jahre einen Demografie-Preis. Initiiert und finanziert wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis von der Stiftung Apfelbaum. Für den Preis 2016/17 haben sich SRzG und IF auf das Thema „Generationengerechtigkeit messen“ bzw. englisch „Measuring Intergenerational Justice“ verständigt. Die Frage, wie Generationengerechtigkeit anhand geeigneter Maßzahlen und Indizes gemessen werden kann, wird hierbei im Mittelpunkt stehen. Das SRzG-Büro kümmert sich derzeit um die Zusammenstellung einer Fachjury.
Hintergrund: In den vergangenen Jahren hat das Interesse, Generationengerechtigkeit zu messen und im räumlichen sowie zeitlichen Sinne zu vergleichen, immer mehr zugenommen. Der aktuellste Ansatz, um Generationengerechtigkeit zu messen, ist der „European Index of Intergenerational Fairness“, der Anfang 2016 von der Intergenerational Foundation (IF) initiiert wurde. Anhand 13 verschiedener Indikatoren wird der Wandel der Lebenssituation junger Leute in der EU beleuchtet.
3) SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger kritisiert aktuelle Rentenpolitik
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger kritisiert die aktuelle Rentenpolitik der Bundesregierung. Die Politik würde durch eine abermalige Rentenerhöhung die ältere Generation umgarnen, um möglichst viele Wählerstimmen gewinnen zu können. „Wir haben eine Rentnerdemokratie, in der die Politik von Älteren für Ältere gemacht wird“, so der SRzG-Sprecher jüngst in den Stuttgarter Nachrichten. Gründinger befürchtet, dass vor allem rentennahe Jahrgänge und Rentner von heute von der nächsten Reform der Alterssicherung profitieren. Schon die Mütterrente und die abschlagsfreie Rente mit 63 seien von Union und SPD nach diesem Prinzip durchgesetzt worden. „Das waren außerplanmäßige Rentenerhöhungen für einige privilegierte Jahrgänge“, so Gründinger.
Den gesamten Artikel der Stuttgarter Nachrichten finden Sie hier.
4) SRzG-Botschafterin Jasmin Buck fordert Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung
Am 21. April 2016 äußerte sich SRzG-Botschafterin Jasmin Buck bei Radio eins (RBB) zum Thema Renteneintritt. In dem rund fünfminütigen Live-Interview forderte sie, das Rentenalter im Zuge der höheren Lebenserwartung anzuheben und vertrat die SRzG-Position, das Rentenalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte die Debatte angestoßen. Laut Jasmin Buck seien die enormen Mehrausgaben für das Rentenpaket zudem nicht seriös gegenfinanziert. Dies gehe zu Lasten der jungen Generation.
Am 22. April war Jasmin Buck dann eine von fünf Diskutanten bei dem Format Wortwechsel des Senders Deutschlandradio Kultur. Bei der rund einstündigen Sendung ging es um das Thema Rente und Altersarmut. Jasmin Buck betonte, dass das Credo „Jeder muss von einer gesetzlichen Rente leben können“ aufgegeben werden sollte. Beim Thema Rente ticke eine soziale Zeitbombe, Altersarmut sei für viele vorprogrammiert. Ein Grund seien prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die vor allem für die junge Generation zur Realität gehörten. Die SRzG-Botschafterin forderte die Bundesregierung auf, künftig verstärkt in Bereiche wie Bildung, Kinderbetreuung, Talentförderung und digitale Infrastruktur zu investieren und keine Klientelpolitik mehr zu betreiben. Außerdem schlug sie vor, die Einnahmebasis der Rentenversicherung zu verbreitern und alle Berufsgruppen sowie alle Einkunftsarten schrittweise in die gesetzliche Rentenversicherung zu integrieren.
Weitere Infos finden Sie hier.
5) SRzG-Botschafter Herr und Speer diskutierten zum Thema Jugend und Politik
Vor kurzem nahmen die SRzG-Botschafter Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer, in Vertretung für SRzG-Botschafterin Diana Kinnert, am Expertinnen- und Experten-Dialog zum Oberthema „Erosion der Demokratie“ im Bundesfamilienministerium teil. Der Roundtable stellte den Auftakt für eine Reihe von Dialog-Veranstaltungen zum Thema Jugend und Politik dar und hatte als Themenschwerpunkt „Wahlen“. Während der fünfstündigen Veranstaltung tauschten sich Akteure von Verbänden, Ministerien und NGOs über Maßnahmen und Ideen aus, mit denen mehr junge Menschen zum Wählen bewegt werden können. Die SRzG-Botschafter vertraten dabei die Positionen der Stiftung und konnten mit der Idee, das Wahlalter abzusenken, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugen.
6) SRzG-Vorstandsmitglied Bernhard Winkler erzählt Flüchtlingsgeschichten
Es ist das Thema, über das aktuell jeder spricht: Millionen Menschen, die vor Krieg und Terror im Nahen Osten nach Europa flüchten. Die Medien berichten über das Phänomen meist anhand abstrakter Zahlen und steriler Agenturmeldungen. SRzG-Vorstandsmitglied und Autor Bernhard Winkler erzählt auf seiner Website www.1000menschen.eu die Geschichten hinter den Schlagzeilen: Wer sind die Leute, die in Europa um Asyl bitten? Welche Erlebnisse haben sie dazu bewegt, ihre Heimat zu verlassen? Wie stellen sie sich ihre Zukunft vor? Die Webseite 1000menschen.eu gibt authentische Antworten.
Alle Beiträge basieren auf den persönlichen Schilderungen von Flüchtlingen. Jede Geschichte ist einem einzigen Menschen gewidmet. Weil es wert ist, sie zu erzählen. Weil es spannend ist, sie zu lesen. Weil sich hinter jeder einzelnen Schlagzeile 1000 Lebensgeschichten verbergen.
Nähere Informationen finden Sie hier.
7) Statistisches Bundesamt veröffentlicht umweltökonomische Gesamtrechnung
Das Statistische Bundesamt hat Daten zur umweltökonomischen Gesamtrechnung veröffentlicht. Im Bereich der Generationengerechtigkeit untersuchte das Bundesamt unter anderem die Entwicklung von Energieproduktivität, Treibhausgasemissionen sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien.
Die Energieproduktivität sei demnach 2015 im Vergleich zum Vorjahr nur marginal gestiegen. Bei Beibehaltung des bisherigen durchschnittlichen Entwicklungstempos könnten die Umweltziele für 2020 nicht erreicht werden. Die Treibhausgasemissionen stiegen 2015 im Vergleich zu den Vorjahren leicht an. Dies sei auf eine vergleichsweise kühle Witterung und einen Mehrverbrauch an Kraftstoffen zurückzuführen.
Im Zeitraum von 1990 bis 2014 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von 2% auf 13,7%. Bei einer Weiterentwicklung wie in den letzten fünf Jahren würde zumindest dieses Ziel für 2020 mehr als erreicht.
Alle weiteren Daten, auch zu anderen Themenbereichen, finden Sie hier.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam wird am heutigen Donnerstag, 12. Mai 2016, u.a. gemeinsam mit Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Sozialrichter a.D. Dr. Jürgen Borchert und Dr. Reiner Klingeholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zum Thema „Zukunft der Familie – Zukunft des Generationenvertrags“ diskutieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Deutschen Stiftungstags in Leipzig statt.
SRzG-Vorstandsmitglied Bernhard Winkler nimmt am 15. Mai im Haus der Kunst in Baden bei Wien an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Generationenvertrag Ex – Gehört die Zukunft den Alten?“ teil. Er diskutiert dort mit ÖVP-Nationalratsabgeordnetem Asdin El-Habbassi, Verfassungsjurist Wolfgang Mazal und PR-Berater Wolfgang Rosam.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam hat über das Jugendbündnis Zukunftsenergie eine Akkreditierung für die nächste Zwischenverhandlung der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) bekommen: Vom 23. bis 27. Mai wird Anna Braam in Bonn innerhalb der UN-Jugendvertretung YOUNGO und dabei speziell innerhalb der Arbeitsgruppen Intergenerational Equity und Participation aktiv sein.
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Anna Braam
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Adrian Schell (Vors.)
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Newsletter – April 2016
1) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Generationengerechtigkeit messen“
2) Planungen für den Legislativ-Preis 2017 haben begonnen – Gesetzesvorschläge gesucht
3) European Intergenerational Fairness Index 2016 der IF
4) Statement von SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger auf heute plus zur Rentenerhöhung
5) SRzG-Botschafterin Sabine Donauer veröffentlicht Buch
6) ZEIT-Vermächtnis-Studie beleuchtet das Verhältnis zwischen Jung und Alt
7) Theaterstück „Tipping Point – Kipp-Punkt“ zum Thema Klimawandel
8) Kommende Termine
1) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Generationengerechtigkeit messen“
In Zusammenarbeit mit der Intergenerational Foundation (IF) vergibt die SRzG alle zwei Jahre einen Demografie-Preis. Initiiert und finanziert wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis von der Stiftung Apfelbaum. Für den Preis 2016/17 haben sich SRzG und IF auf das Thema „Generationengerechtigkeit messen“ bzw. englisch „Measuring Intergenerational Justice“ verständigt. Die Frage, wie Generationengerechtigkeit anhand geeigneter Maßzahlen und Indizes gemessen werden kann, wird hierbei im Mittelpunkt stehen. Das SRzG-Büro wird sich zeitnah um die Besetzung der Jury kümmern.
Hintergrund: In den vergangenen Jahren hat das Interesse, Generationengerechtigkeit zu messen und im räumlichen sowie zeitlichen Sinne zu vergleichen, immer mehr zugenommen. Der aktuellste Ansatz, um Generationengerechtigkeit zu messen, ist der „European Index of Intergenerational Fairness“, der Anfang 2016 von der Intergenerational Foundation (IF) initiiert wurde. Anhand 13 verschiedener Indikatoren wird der Wandel der Lebenssituation junger Leute in der EU beleuchtet (siehe auch Meldung 3).
2) Planungen für den Legislativ-Preis 2017 haben begonnen – Gesetzesvorschläge gesucht
Die SRzG hat 2013 erstmalig den undotierten Legislativ-Preis für das generationengerechteste Gesetz der 17. Legislaturperiode (2009-2013) verliehen. Der Preis ging damals an das Atomausstiegsgesetz des Deutschen Bundestags. Zum Ende der 18. Legislaturperiode 2017 soll der Legislativ-Preis erneut verliehen werden. Dieser soll ein Gesetz prämieren, das entweder eine Ungerechtigkeit zu Lasten der zukünftigen Generationen beseitigt oder die künftigen Generationen vor Lasten schützt. In Frage kommen alle denkbaren Gesetze auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene der 18. Legislaturperiode.
Vorschläge für preiswürdige Gesetze sind willkommen und können unter kontakt[at]srzg.de an das SRzG-Büro geschickt werden. Auf Grundlage der eingehenden Vorschläge wird eine Fachjury zunächst eine Shortlist von fünf Gesetzen zusammenstellen und aus dieser letztlich das generationengerechteste Gesetz küren. In einem feierlichen Rahmen soll später einer der für das Gesetz verantwortlichen Politiker den undotierten Preis verliehen bekommen.
Diesmal soll zusätzlich auch das generationenungerechteste Gesetz – d.h. jenes Gesetz, welches nachrückenden Generationen die größten Lasten auferlegt hat – bestimmt werden. Auch hierfür bittet die SRzG unter kontakt[at]srzg.de um Vorschläge. Auf das generationenungerechteste Gesetz wird per Pressemitteilung und auf der SRzG-Webseite verwiesen, ohne dass es dafür eine eigene Preisverleihung gibt.
3) European Intergenerational Fairness Index 2016 der IF
Lässt Europa seine jungen Generationen im Stich? Das ist die Frage, die der Think Tank Intergenerational Foundation (IF) mit seinem „European Intergenerational Fairness Index 2016“ zu beantworten versucht.
Deutschland erreichte unter den 28 EU-Staaten den siebten Platz. Dennoch gibt es drei Faktoren, die das ansonsten positive Abschneiden Deutschlands im EU-Index trüben: eine alternde Bevölkerung, die den Altersabhängigenquotienten ansteigen lässt, unerschwingliche Wohnverhältnisse und hohe Luftschadstoff-Emissionen. Positiv scheint hingegen das relative Einkommensniveau junger Deutscher zu sein, das mit dem durchschnittlichen Einkommensniveau der Bevölkerung mithalten kann. Der Index lässt erkennen, dass Deutschland mit der niedrigsten Jugendarbeitslosenquote in der EU mit gerade einmal 5 % Jugendarbeitslosen – im Gegensatz zu Spanien (53 %) und Griechenland (52,4 %) – in der Lage zu sein scheint, jungen Menschen Arbeitsplätze zu bieten.
Angus Hanton, Mitbegründer der Intergenerational Foundation (IF), äußert sich wie folgt zu diesen Erkenntnissen: „Die Ergebnisse sollten ein Weckruf für die Politik sein. Wir können nicht erwarten, dass die Jungen die Last einer alternden Bevölkerung tragen, wenn wir ihnen nicht gleichzeitig ermöglichen, wirtschaftlich gut gestellte Bürger zu werden.“
Die angegebenen Daten können Sie auch in der von der IF erstellten visuellen Ansicht hier nachvollziehen. Allgemeine Infos finden Sie hier.
4) Statement von SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger auf heute plus zur Rentenerhöhung
Am 21. März 2016 äußerte sich SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger auf ZDF heute plus zum Thema Rentenerhöhung. Diese sei fair und logisch – bei einer guten Arbeitsmarktlage, verbunden mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und guten Löhnen, steigt die Rente entsprechend des Nachhaltigkeitsfaktors stärker als normal an. Problematisch sei hingegen das von der Regierung Merkel beschlossene Rentenpaket, das die Rente mit 63 oder die Mütterrente beinhaltet. Die enormen Mehrausgaben für das Rentenpaket sind laut Wolfgang Gründinger nicht seriös gegenfinanziert. Dies gehe zu Lasten der jungen Generation. „Extramilliarden dürfen nicht nur an die Rentner von heute, sondern müssen auch an die Jugendlichen von morgen gehen“, fordert der SRzG-Sprecher. Laut Wolfgang Gründinger sollte künftig verstärkt in Bereiche wie Bildung, Kinderbetreuung und digitale Infrastruktur investiert werden. Nur eine gut ausgebildete und gut verdienende Jugend könne die Mehrausgaben bei der Rente künftig finanzieren.
Das Interview mit Wolfgang Gründinger finden Sie hier.
5) SRzG-Botschafterin Sabine Donauer veröffentlicht Buch
In ihrem in der Edition der Körber Stiftung erschienenen Buch „Faktor Freude – Wie die Wirtschaft Arbeitsgefühle erzeugt“ geht die Historikerin und SRzG-Botschafterin Sabine Donauer der Frage nach, warum Arbeitnehmer heute viel mehr und intensiver arbeiten, obwohl sie – gemessen am Produktionsfortschritt – theoretisch früher nach Hause gehen könnten.
Die über hundertjährige „Gefühlsarbeit“ von Unternehmen an unseren „Arbeitsgefühlen“, so ihre These, veranlasst viele Menschen heute dazu, in der Arbeit Selbstverwirklichung und ein Gefühl von emotionaler Erfüllung zu suchen. Und wer seine berufliche Tätigkeit nicht nur als Erwerbsmittel begreift, sondern mit Leidenschaft bei der Sache ist, lässt selbstverständlich nicht automatisch den Stift nach 8 Stunden Arbeit fallen – so zumindest die Erwartung der Unternehmen.
Die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer versuchen diesen hochgeschraubten Erwartungen an ihren Gefühlshaushalt zu entsprechen, ist nicht zu ihrem Vorteil. Die Autorin zeigt, dass durch die Emotionalisierung der Erwerbsarbeit über die vergangenen 100 Jahre handfeste Nachteile für die Erwerbsbevölkerung entstanden sind: Die Verheißung von „Spaß im Job“ bezahlen sie häufig mit sinkenden Reallöhnen, einer schlechteren materiellen Absicherung, Erschöpfungskrankheiten, weniger Freizeit und schlechteren Zukunftsaussichten. Denn: Je leistungsfreudiger und karriereorientierter wir arbeiten, je mehr Spaß wir an unserer individuellen Produktivität entwickeln, desto schneller überschreitet das daraus resultierende Wirtschaftswachstum die ökologischen Grenzen unseres Planeten. Nicht nur für einen nachhaltigen Konsumstil, sondern auch für einen nachhaltigen Arbeitsstil zu werben ist das Anliegen dieses Buches – Zeitwohlstand statt gute Arbeitsgefühle zu gewinnen sein Plädoyer.
Nähere Infos zum Buch „Faktor Freude“ finden Sie hier.
6) ZEIT-Vermächtnis-Studie beleuchtet das Verhältnis zwischen Jung und Alt
„Die Vermächtnis-Studie“ – so lautet der Titel der Untersuchung, für die DIE ZEIT und ZEIT ONLINE mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozialforschungsinstitut infas zusammengearbeitet haben. Ziel war es, Gemeinsamkeiten oder Differenzen zwischen den Generationen ausfindig zu machen. Das Ergebnis: Es gibt kaum noch charakteristische Unterschiede zwischen Jung und Alt. Bei den meisten Fragen, die den verschiedenen Altersgruppen gestellt wurden, sind die erzielten Antworten deckungsgleich.
War der Wandel beispielsweise einst ganz klar die Domäne der Jugend, so halten es nun ältere Generationen für wichtiger, dass Menschen in Zukunft Wert auf Neues legen sollten. Die so genannte Generation Y macht in dieser Studie einen äußerst angepassten Eindruck, was daran liegen könnte, dass sie mit einer Übermacht von älteren Menschen und diversen Krisen konfrontiert wird. Auch wird der Generation Y eine hohe Anspruchshaltung an ihren Job zugeschrieben, vor allem, was flexible Arbeitszeiten betrifft – hiervon findet sich in der Studie allerdings nichts wieder. Feste Arbeitszeiten halten die Jungen für ebenso wichtig wie ihre Vorgänger. Das einzige Vorurteil, das sich bestätigt findet, ist die Gleichgültigkeit der Generation Y gegenüber Politik. Während 74 Prozent der Rentnergeneration Wert darauf legt, über Politik und Kultur informiert zu sein, sind unter den 18- bis 35-Jährigen nur 50 Prozent dieser Meinung.
Die zentrale Erkenntnis, zu der die Vermächtnis-Studie kommt, lautet: Deutsche unterscheiden sich heutzutage viel weniger nach Alter als nach Bildung, Einkommen und Freundeskreis. Die Gräben verlaufen demnach nicht zwischen Alt und Jung, sondern zwischen den sozialen Klassen.
Den Artikel in der ZEIT zur Vermächtnis-Studie finden Sie hier.
7) Theaterstück „Tipping Point – Kipp-Punkt“ zum Thema Klimawandel
Werner Mittelstaedt, Zukunftsforscher und Zukunftsphilosoph, behandelt in seinem ersten Theaterstück „Tipping Point – Kipp-Punkt“ das hochaktuelle Thema Klimawandel sowohl auf unterhaltsame, humorvolle, als auch auf kontroverse und ernste Weise. Als Ort des Geschehens wählt er eine Fernsehtalkshow. Es ist das Jahr 2026, der Kipp-Punkt im Klimasystem der Erde ist eingetreten und wurde vom Weltklimarat bekannt gegeben. Nach eigener Aussage ist die Absicht des Autors, mit seinem zeitgenössischen Theaterstück „ein breites Publikum über die Gefahren und möglichen Auswege aus dem durch uns Menschen verursachten Klimawandel aufmerksam zu machen“. Wissenschaftlich beraten wurde Werner Mittelstaedt von Hartmut Graßl, Mitglied des Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC (Weltklimarat).
Erschienen ist das Stück im Theaterverlag theaterbörse. Nähere Infos finden sich hier.
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger wird am 14. April 2016 zu der Problematik „Die gelähmte Republik – Warum die junge Generation im demografischen Wandel nicht untergehen darf“ beim Caritas-Kongress 2016 in Berlin sprechen.
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger hält am 16. April 2016 einen Vortrag bei der Bundesdelegiertenversammlung des Familienverbands der Katholiken in Berlin zum Thema „Verherrlichung der Gegenwart und Vernachlässigung der Zukunft? Wege zu einer familien- und generationengerechten Politik“.
SRzG-Botschafterin Bettina Munimus ist am 23. April um 14 Uhr auf Arte in der Sendung „Yourope“ zu sehen. Sie wurde zum Thema interviewt, ob die junge Generation Europas überhaupt eine Chance auf Beteiligung und Einfluss in Politik und Wirtschaft hat.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam wird am 12. Mai 2016 u.a. gemeinsam mit Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Sozialrichter a.D. Dr. Jürgen Borchert und Dr. Reiner Klingeholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zum Thema „Zukunft der Familie – Zukunft des Generationenvertrags“ diskutieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Deutschen Stiftungstags in Leipzig statt.
SRzG-Vorstandsmitglied Bernhard Winkler nimmt am 15. Mai im Haus der Kunst in Baden bei Wien an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Generationenvertrag Ex – Gehört die Zukunft den Alten?“ teil. Er diskutiert dort mit ÖVP-Bundespräsidentschaftskandidat Andreas Khol, Verfassungsjurist Wolfgang Mazal und PR-Berater Wolfgang Rosam.
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
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70619 Stuttgart
Tel. 0711 / 28052777
Fax 03212 / 2805277
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Homepage: www.generationengerechtigkeit.de
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Newsletter – März 2016
1) Neuer Einsendeschluss für Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. August 2016
2) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Measuring Intergenerational Justice“
3) SRzG präsentierte Bundestagsabgeordneten Ideen für eine Nachwuchsquote
4) SRzG fordert Nachwuchsquote auch auf Länderebene
5) Caritas startet Kampagne für Generationengerechtigkeit
6) Europäisches Vernetzungstreffen zum Strukturierten Dialog 2016
7) Stuttgart ist ein Jahr lang UNICEF-Kinderstadt
8) Aktionstage für Nachhaltigkeit 2016 und Nachhaltigkeitstage in Baden-Württemberg
9) Bertelsmann Stiftung startet Umfrage zu Europe Reform Barometer
10) Kommende Termine
1) Neuer Einsendeschluss für Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. August 2016
Die SRzG hat den Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 zum Thema „Verfassungen als Ketten?“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte in Zusammenarbeit mit der britischen Partnerorganisation Intergenerational Foundation (IF). Dieser Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Er wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt, die ihn auch finanziert. Die Wettbewerbsarbeiten sollen sich zwischen den Spannungsfeldern „Ewigkeitsgarantien in Verfassungen“ und „automatischen Verfallsdaten für Verfassungen“ bewegen. Das Einreichen von Wettbewerbsbeiträgen ist noch bis 1. August 2016 möglich. Die Ausschreibungsunterlagen können unter kontakt[at]srzg.de per E-Mail angefordert werden. Weitere Informationen finden sich hier.
2) SRzG plant Demografie-Preis 2016/17 zum Thema „Measuring Intergenerational Justice“
In Zusammenarbeit mit der Intergenerational Foundation (IF) vergibt die SRzG alle zwei Jahre einen Demografie-Preis. Initiiert und finanziert wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis von der Stiftung Apfelbaum. Das Thema des nächsten Preises 2016/17 soll lauten: „Measuring Intergenerational Justice and the Wellbeing of Succeeding Generations“. Genauere Informationen zum Demografie-Preis 2016/17 werden zeitnah von der SRzG bekanntgegeben.
Hintergrund: In den vergangenen Jahren ist das Interesse, Generationengerechtigkeit zu messen und im räumlichen sowie zeitlichen Sinne zu vergleichen, immer mehr gestiegen. Die erzielten Ergebnisse zeigen eindeutig in eine Richtung: Die meisten Industrienationen handeln durch Verschuldung, Jugendarbeitslosigkeit und unverantwortliche Umweltpolitik zu Lasten zukünftiger Generationen.
Der aktuellste Ansatz, um Generationengerechtigkeit zu messen, ist der „European Index of Intergenerational Fairness“, der Anfang 2016 von der Intergenerational Foundation (IF) initiiert wurde. Anhand 13 verschiedener Indikatoren soll der Wandel der Lebenssituation junger Leute in der EU nachvollzogen werden.
Weitere Informationen finden sich hier.
3) SRzG präsentierte Bundestagsabgeordneten Ideen für eine Nachwuchsquote
Am 28. Januar 2016 hatten Vertreterinnen und Vertreter der SRzG die Möglichkeit, ihre Vorstellungen zur Einführung von verbindlichen Jugend- und Nachwuchsquoten den Mitgliedern des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin zu präsentieren. Unter dem Vorsitz von Paul Lehrieder (CSU) hörten sich die Bundestagsabgeordneten die Forderungen der SRzG an und diskutierten anschließend die Vor- und Nachteile einer praktischen Umsetzung.
Konkret fordert die SRzG, dass jeder 5. Platz auf Parteilisten mit einer Person zwischen 18 und 35 Jahren besetzt werden muss. Hintergrund ist der, dass der Anteil der 18- bis 35-Jährigen an der deutschen Gesamtbevölkerung 20 Prozent ist. Eine in dieser Form ausgestaltete Nachwuchsquote würde garantieren, dass junge Bewerberinnen und Bewerber tatsächlich auch auf aussichtsreichen Listenplätzen landen. Die Zusammensetzung des aktuellen Bundestages, in dem gerade einmal 32 der 630 Bundestagsabgeordneten unter 35 Jahren alt sind (ca. 5 Prozent), repräsentiert die junge Generation in keiner Weise.
Leider stießen die Vorschläge der SRzG bei den anwesenden Mitgliedern des Familienausschusses auf wenig positive Resonanz. Insbesondere die Unerfahrenheit der jungen Generation wurde als Gegenargument angeführt.
4) SRzG fordert Nachwuchsquote auch auf Länderebene
Die SRzG setzt sich auch für eine Quoten-Regelung auf Länderebene ein. Im Vorfeld der Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt am 13. März 2016 hat die SRzG für jedes der drei Bundesländer ein individuelles Positionspapier ausgearbeitet.
Es zeigt sich, dass junge Menschen in allen drei Landtagen deutlich unterrepräsentiert sind. Insbesondere der Landtag in Baden-Württemberg schneidet hier schlecht ab. Weniger als drei Prozent der dortigen Landtagsabgeordneten sind zwischen 18 und 35 Jahren alt (4 von 138), obwohl ihr Bevölkerungsanteil bei mehr als 20 Prozent liegt. Die Altersgruppe der 45-65-Jährigen stellt mit 107 Mitgliedern hingegen fast 78 Prozent aller Abgeordneten, aber nur knapp ein Drittel der Landesbevölkerung. In Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sehen die Werte ähnlich aus.
Eine Pressemitteilung, die auf diesen Missstand aufmerksam macht, wurde zwischenzeitlich versendet. Die PM finden Sie hier.
5) Caritas startet Kampagne für Generationengerechtigkeit
Der Deutsche Caritasverband hat im Jahr 2016 eine neue Kampagne gestartet. Unter dem Motto „Mach dich stark für Generationengerechtigkeit“ sollen junge wie alte Menschen auf das Thema Generationengerechtigkeit aufmerksam gemacht werden. Mit verschiedenen Veranstaltungen wie beispielsweise den „Bundesgenerationenspielen“ möchte die Caritas Menschen aller Generationen zusammenbringen und Lösungsansätze gegen die Marginalisierung junger Interessen finden.
Der Auftakt der diesjährigen Kampagne fand am 3. Februar 2016 in Stuttgart statt. Wolfgang Gründinger, Sprecher der SRzG, äußerte sich in seiner Gastrede kritisch zum steigenden Wahlanteil älterer Menschen: „Mit der demografischen Verschiebung der Altersgruppen wächst die Gefahr, dass die Älteren durch ihr strukturelles Wählergewicht die politische Agenda diktieren und Zukunftsthemen verdrängen.“ Themen, die für junge Leute besonders wichtig seien, wie beispielsweise Steuererleichterungen für Eltern oder öffentliche Kinderbetreuung, fänden nachweislich weniger Anklang bei älteren Menschen. Wolfgang Gründinger wird zudem am 14. April 2016 am Caritas-Kongress in Berlin teilnehmen.
Weitere Informationen zum Auftakt der Kampagne finden Sie hier.
6) Europäisches Vernetzungstreffen zum Strukturierten Dialog 2016
Um junge Europäer an der Gestaltung der europäischen Jugendpolitik teilhaben zu lassen und sie zur aktiven Beteiligung am demokratischen Leben in Europa zu motivieren, wurde 2014 der Strukturierte Dialog ins Leben gerufen. Er bietet jungen Menschen die Möglichkeit, gemeinsam mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern nach Antworten zu suchen und in lokalen, regionalen sowie nationalen Dialog-Projekten mitzuwirken. Im Januar 2016 ist der Dialog in die zweite Runde gegangen, unter dem Motto: „Allen Jugendlichen ermöglichen, sich an einem vielfältigen, vernetzten und inklusiven Europa zu beteiligen – bereit fürs Leben, bereit für die Gesellschaft“. Es sollen Wege gefunden werden, junge Menschen in Europa ihre Fähigkeiten entwickeln und einbringen zu lassen, um so ihre gesellschaftliche Ausgrenzung zu verhindern.
Das zweite internationale, deutschsprachige Vernetzungstreffen findet vom 9. bis 12. Mai 2016 in Bonn statt. Am Ende des Prozesses soll im Mai 2017 ein offizielles Ratsdokument verabschiedet werden, das Handlungsempfehlungen für die EU-Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission beinhaltet.
Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
7) Stuttgart ist ein Jahr lang UNICEF-Kinderstadt
Seit November 2015 ist Stuttgart ein Jahr lang UNICEF-Kinderstadt. Ziel ist, weltweit Kinderrechte zu stärken und die Lebenssituation von Kindern in Krisenregionen und Entwicklungsländern zu verbessern. Im Rahmen der UNICEF-Kinderstadt wurden deshalb drei Hilfsprojekte ins Leben gerufen: In Burundi hat sich UNICEF zur Aufgabe gemacht, mehr Menschen Zugang zu Strom durch Solarenergie zu ermöglichen. In Ägypten möchte die Organisation durch Gesundheitsversorgung in den Armenvierteln Kairos gegen die steigende Kindersterblichkeit vorgehen, und in der Türkei soll syrischen Flüchtlingskindern der Schulbesuch ermöglicht werden. Finanziert werden all diese Projekte durch Spenden, die im Rahmen der UNICEF-Kinderstadt Stuttgart gesammelt werden. Das Spendenziel liegt bei 600.000 Euro.
Aber auch in Stuttgart selbst sollen Kinderrechte und Kinderfreundlichkeit in den Mittelpunkt gerückt und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger gefördert werden. Dazu wurde das Konzept „Kinderfreundliches Stuttgart 2015 bis 2020“ in Zusammenarbeit von Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften entwickelt. Außerdem können Kinder und alle möglichen Gruppen bis Ende dieses Jahres ihre Ideen, wie sie selbst zu einem kinderfreundlicheren Stuttgart beitragen wollen, im Kinderbüro einreichen und Preise gewinnen.
Weitere Informationen finden sich hier und hier.
8) Aktionstage für Nachhaltigkeit 2016 und Nachhaltigkeitstage in Baden-Württemberg
Auch 2016 wird vom 30. Mai bis zum 5. Juni wieder ein gemeinsames Zeichen für mehr Nachhaltigkeit gesetzt. Seit der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 wird jährlich an das Ziel erinnert, eine nachhaltige Lebensweise unter der Weltbevölkerung zu verbreiten, damit die Lebensgrundlagen der zukünftigen Generationen nicht gefährdet oder verschlechtert werden. In diesem Rahmen werden deutschlandweit zahlreiche Aktionen organisiert. 2015 kam es so zu stattlichen 1.204 ökologischen, ökonomischen und sozialen Projekten.
Außerdem ruft die Landesregierung in Baden-Württemberg zum vierten Mal in Folge zu den baden-württembergischen Nachhaltigkeitstagen am 3. und 4. Juni 2016 auf. Alle angemeldeten Aktionen aus Baden-Württemberg werden im Kontext der Deutschen Aktionstage abgebildet und somit zur Europäischen Nachhaltigkeitswoche verlinkt.
Weitere Informationen finden sich hier und hier.
9) Bertelsmann Stiftung startet Umfrage zu Europe Reform Barometer
Das SIM Europe Reform Barometer ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung, der Universität St. Gallen und der Webster Universität Wien. Es gehört zu dem Projekt des europäischen Social Inclusion Monitor und fasst Expertenansichten über europäische Sozialreformen zusammen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat viele Länder dazu gezwungen, eine strenge Austeritätspolitik zu implementieren. In manchen Fällen hat dies die soziale Eingliederung aller Bevölkerungsgruppen beeinträchtigt. Um diese negativen Entwicklungen besser analysieren zu können, wurde das Reform Barometer entwickelt. Im Übrigen wird jährlich eine Onlineumfrage mit Experten durchgeführt, um die vielschichtige Natur der sozialen Eingliederung zu analysieren. Um an der Onlineumfrage 2016 teilzunehmen, muss man sich direkt auf der Webseite anmelden.
Detailliertere Informationen finden Sie hier.
Diana Kinnert, Botschafterin der SRzG, wird die Stiftung am 21. März bei einem Workshop im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vertreten. In einer „Werkstatt Jugend und Politik“ werden namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Parteien und Organisationen Handlungsempfehlungen entwickeln, wie junge Menschen stärker in die Politik eingebunden werden können.
SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger wird am 14. April 2016 zu der Problematik „Die gelähmte Republik – Warum die junge Generation im demografischen Wandel nicht untergehen darf“ beim Caritas-Kongress 2016 in Berlin sprechen.
SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam wird am 12. Mai 2016 u.a. gemeinsam mit Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Sozialrichter a.D. Dr. Jürgen Borchert und Dr. Reiner Klingeholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zum Thema „Zukunft der Familie – Zukunft des Generationenvertrags“ diskutieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Deutschen Stiftungstags in Leipzig statt.
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
Mannspergerstr. 29
70619 Stuttgart
Tel. 0711 / 28052777
Fax 03212 / 2805277
E-Mail: kontakt[at]srzg.de
Homepage: www.generationengerechtigkeit.de
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Vorstand:
Bernhard Winkler
Anna Braam
Wolfgang Gründinger
Adrian Schell (Vors.)
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Büroleiter: Hans-Ulrich Kramer
Newsletter – Januar 2016
1) Einsendeschluss für Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. Juni 2016
2) SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam auf Weltklimakonferenz in Paris
3) Positionspapier von Germanwatch zu Ergebnissen des Klimagipfels
4) „Constructions of climate justice in German, Indian and US media“ – Ein Artikel von Andreas Schmidt und Mike S. Schäfer zum Klimawandel
5) Landtag von Baden-Württemberg beschließt Gesetzesänderung für mehr politische Jugendbeteiligung
6) Wählen ab 16 – Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur nachhaltigen Steigerung der Wahlbeteiligung
7) Kommende Termine
1) Einsendeschluss für Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 ist der 1. Juni 2016
Die SRzG hat den Generationengerechtigkeits-Preis 2015/16 zum Thema „Verfassungen als Ketten?“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Intergenerational Foundation (IF). Dieser Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Er wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt, die ihn auch finanziert.
Die Wettbewerbsarbeiten sollen sich zwischen den Spannungsfeldern „Ewigkeitsgarantien in Verfassungen“ und „automatischen Verfallsdaten für Verfassungen“ bewegen. Das Einreichen von Wettbewerbsbeiträgen ist noch bis 1. Juni 2016 möglich. Die Ausschreibungsunterlagen können unter kontakt[at]srzg.de per E-Mail angefordert werden. Weitere Informationen finden sich hier.
2) SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam auf Weltklimakonferenz in Paris
Anna Braam, Vorstandsmitglied der SRzG, hatte die Möglichkeit, als Jugenddelegierte an der UN-Weltklimakonferenz in Paris teilzunehmen. Gemeinsam mit anderen Jugenddelegierten vertrat sie die Perspektive von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und arbeitete deren Anliegen in das Abkommen ein. Ein rechtlich verbindliches Klimaabkommen mit der Vorgabe einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter war nur eine der von den Jugenddelegierten gestellten Forderungen.
Mehr als 100 Stunden Arbeit pro Woche hat Anna Braam investiert, um vor allem auf einen Aspekt, nämlich „Generationengerechtigkeit“ – auf Englisch „intergenerational equity“ –, aufmerksam zu machen und als eines der Leitprinzipien in die Präambel des Klimaschutzabkommens zu integrieren. Ein Gespräch mit der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks war ebenso Teil dieses Programms wie diverse Jugendprotestaktionen.
Das finale Klimaabkommen bewertet Anna Braam zwar nicht als perfekt, aber immerhin als ersten wichtigen Vorstoß. Sie bedauert allerdings, dass man sich auf eine globale CO2-Neutralität erst ab der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts einigen konnte. Die Dekarbonisierung – also der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern – ist dadurch vorerst verschoben worden.
Eine Pressemitteilung von Anna Braam zum Klimaabkommen findet sich hier. Ausführliche Interviews mit weiteren Informationen zu Anna Braam auf der Weltklimakonferenz in Paris finden Sie hier und hier.
3) Positionspapier von Germanwatch zu Ergebnissen des Klimagipfels
Laut Germanwatch legt das verabschiedete Abkommen des Klimagipfels COP21 vom 12.12.2015 in vielen Aspekten deutlich anspruchsvollere Ziele fest, als die meisten Beobachter und Beobachterinnen erwartet hatten. Auch kleinere Staaten konnten ihre Interessen artikulieren und größere Staaten, wie beispielsweise die USA oder China, zu einem Abkommen bewegen. Trotzdem betont Germanwatch, dass das finale Klimaabkommen aber vor allem auf die globale Klimabewegung, angestoßen von Think Tanks und NGOs, zurückzuführen ist.
Das Pariser Abkommen gilt als erstes Abkommen, in dem sich alle wesentlichen Staaten auf eine globale Energiewende geeinigt haben und besitzt das Potenzial, die Energieversorgung zukünftig weltweit umzustellen. Laut Germanwatch ist es durch den universellen Charakter des Paris-Abkommens möglich, eine geeignete Balance zwischen den Zielen aller Länder zu finden. Zukünftig sollen nicht nur Industriestaaten, sondern auch Schwellen- und Entwicklungsländer in die Pflicht genommen werden.
Wichtig ist schlussendlich, dass die nationalen Regierungen und Investoren die ehrgeizigen Ziele umsetzen, denn ansonsten ist das beste Klimaabkommen machtlos, den Klimawandel aufzuhalten.
Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.
4) „Constructions of climate justice in German, Indian and US media“ – Ein Artikel von Andreas Schmidt und Mike S. Schäfer zum Klimawandel
Der Klimawandel ist ein globales Kollektivproblem, welches die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure erfordert. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich diese notwendige Kooperation einfacher gestaltet, wenn die einzelnen Akteure die gleichen Moralvorstellungen vertreten und ein ähnliches Gerechtigkeitsempfinden besitzen. Besonders Philosophen und Ethiker haben diese Ergebnisse aufgegriffen und sich in den letzten Jahren mit dem Thema „Klima-Gerechtigkeit“ auseinandergesetzt.
Der wissenschaftliche Artikel von Andreas Schmidt und Mike S. Schäfer beschäftigt sich mit der soziologischen Perspektive von diesem „Gerechtigkeits-Konzept“. Dabei fokussieren sich die Autoren weniger auf die normativen Ideale von Klima-Gerechtigkeit, sondern viel mehr auf die Wahrnehmung der Gerechtigkeit in verschiedenen Staaten und Gesellschaften. Deswegen analysieren sie, wie Klima-Gerechtigkeit in der öffentlichen Debatte und der medialen Berichterstattung in den drei ausgewählten Ländern Deutschland, Indien und USA thematisiert wird.
Es soll herausgefunden werden, ob ein allgemein gleiches Verständnis von Normen und Prinzipen sowohl innerhalb der Gesellschaft als auch länderübergreifend vorhanden ist. Denn das komplexe Problem der globalen und generationsübergreifenden Forderungen nach Gerechtigkeit kann laut Schmidt und Schäfer nur gemeinsam bekämpft werden. Das Ergebnis ihrer Studie zeigt jedoch, dass die untersuchten Länder eine unterschiedliche Auffassung von Klima-Gerechtigkeit besitzen und sich daher eine länderübergreifende Kooperation zur Bekämpfung des Klimawandels schwierig gestaltet.
Den Artikel finden Sie hier.
5) Landtag von Baden-Württemberg beschließt Gesetzesänderung für mehr politische Jugendbeteiligung
Nachdem der Landtag von Baden-Württemberg eine Änderung des § 41a der Gemeindeordnung beschlossen hat, ist die politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen für Gemeinden in Baden-Württemberg seit dem 1.12.2015 verpflichtend. So haben Kinder und Jugendliche ab jetzt das Recht, bei Fragen, die sie direkt betreffen, angehört und miteinbezogen zu werden. Besonders bei Projekten wie beispielsweise dem Ausbau von Spielplätzen oder dem Umbau von Sportanlagen müssen sie vorher konsultiert werden; wird auf dies verzichtet, handelt der Gemeinderat rechtswidrig.
Außerdem ist es möglich, Jugendgemeinderäte oder andere Jugendvertretungen einzurichten. Hierzu wird je nach Größe der Stadt eine bestimmte Anzahl von Unterschriften benötigt. Beispielsweise müssen in Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern mindestens 20 Jugendliche mit dortigem Wohnsitz die Einrichtung einer Jugendvertretung beantragen.
Der politische Vorstoß wurde von der Studiengruppe „Jugendbeteiligung“ weiter vorangetrieben. Dieser freie Zusammenschluss von Einzelpersonen wurde im Juli 2012 ins Leben gerufen und hat sich als Ziel gesetzt, Jugendbeteiligung zu stärken, auf wissenschaftlicher Basis zu ergründen und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Weitere Informationen bezüglich der Änderung des § 41a der Gemeindeordnung finden Sie hier.
6) Wählen ab 16 – Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur nachhaltigen Steigerung der Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren zunehmend gesunken, was eine wachsende politische Ungleichheit und eine verzerrte politische Repräsentation zur Folge hat. Um dieses Problem genauer zu untersuchen, hat die Bertelsmann-Stiftung die Bundestagswahl 2013 und die Landtagswahlen 2015 in Bremen und Hamburg ausgewertet und herausgefunden, dass die deutschen Wahlen schon lange nicht mehr als sozial repräsentativ gelten können. Um dem entgegenzuwirken, hat die Bertelsmann-Stiftung die Studie „Wählen mit 16 – Ein Beitrag zur nachhaltigen Steigerung der Wahlbeteiligung“ durchgeführt.
Diese Studie richtet ihren Fokus vor allem auf das Wahlverhalten und die politische Partizipation von Jugendlichen und die damit zusammenhängende allgemeine Wahlbeteiligung. Beobachtbar ist, dass der Anteil von Jugendlichen im Zuge des demographischen Wandels in den letzten Jahren abgenommen hat und laut Prognosen auch noch weiter abnehmen wird. Zusätzlich ist die Wahlbeteiligung in dieser Altersgruppe unterdurchschnittlich, was eine weitere Verzerrung der Repräsentation jugendlicher Anliegen im politischen Kontext nach sich zieht. In der Studie wurde jedoch bewiesen, dass besonders Erstwähler im jugendlichen Alter dazu tendieren, auch in ihrem restlichen Leben weiter an Wahlen teilzunehmen. Dies bedeutet demnach, dass die Erstwählerquote bei Jugendlichen erhöht werden muss, um zukünftig eine stabile Wahlbeteiligung zu garantieren.
Einblick in die Studie „Wählen mit 16“ erhalten Sie hier.
Das SRzG-Vorstandsmitglied Anna Braam hält am heutigen Mittwoch, den 20.01.2016 im Bremer Presseclub einen Vortrag über ihre Arbeit auf der Pariser Klimakonferenz. Der Titel der Veranstaltung lautet: „Was vom Gipfel übrig bleibt. #COP21“.
Am 28.01.2016 findet ein Treffen von SRzG-Vertretern und Vertreterinnen mit Abgeordneten des Familienausschusses des Deutschen Bundestages statt, um in diesem Rahmen das SRzG-Positionspapier „Nachwuchsquoten in Parteien und Parlamenten“ vorzustellen und zu diskutieren.
Anna Braam wird am 25.02.2016 einen Vortrag im Hessischen Landtag bei der Veranstaltung „Jung, Dynamisch, Uninteressant. Wie junge Wähler Politik beeinflussen können“ halten.
Außerdem wird Anna Braam am 12.05.2016 als Diskutantin zum Thema „Zukunft der Familie – Zukunft des Generationenvertrags“ im Rahmen des Deutschen Stiftungs-Tags in Leipzig mit dabei sein.
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
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