Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) fordert die Einführung verbindlicher Nachwuchsquoten, um die politische Marginalisierung junger Menschen zu stoppen und ihnen eine Teilhabe an den gesell­schaftlichen Prozessen zu ermöglichen.

Junge Menschen sind in vielen gesellschaftlichen Bereichen unterrepräsentiert. So sind nur 4,9 Prozent der Bundestagsabgeordneten unter 35 Jahre alt (31 von 631), obwohl ihr Bevölkerungsanteil bei gut einem Drittel liegt. Die Altersgruppe der 45-65-Jährigen stellt mit 418 Mitgliedern hingegen 66 Prozent aller Abgeordneten, aber nur knapp ein Drittel der Bevölkerung. Im Schnitt bestimmten also die +45 Jährigen die politische Ausrichtung und Debatten in Politik und Gesellschaft.

Durch Jugend- bzw. Nachwuchsquoten sollten bei der Listenaufstellung der Parteien zwanzig Prozent der aussichtsreichen Plätze mit Personen unter 35 Jahren besetzt werden. Das käme einer wahren Erfrischungskur für die Parlamente gleich. Auch beim Kabinett in Bund und Ländern sollen Nachwuchsquoten gel­ten. Hier können junge Menschen entscheidend den Kurs mitbestimmen. Zwanzig Prozent Quote hieße in der Konsequenz, dass die Bundesrepublik heute drei Bundesminister/innen unter 35 Jahren hätte, komplettiert durch die 13 älteren Mitglieder des Kabinetts.

Deutschland kann und darf es sich nicht mehr leisten, die Fähigkeiten und Potenziale der jungen Menschen zu vernachlässigen. Für sie ist die Globa­lisierung kein unheilvolles Phänomen, sondern eine Chance; die Digitalisierung kein Neuland, sondern Realität; Eu­ropa kein Trauerspiel, sondern ihre geliebte Heimat.

Inhaltliche Expertise zu Jugendquoten wurde Im Rahmen des 4. Demografie-Preises der SRzG von Nachwuchswissen­schaftler/innen entwickelt. Die prämierten Arbeiten finden Sie hier.